Marie-Theres Arnbom wird Direktorin des Theatermuseums

Mit ihrem Mann Georg Gaugusch in dessen Geschäft - wenige Meter entfernt von ihrer künftigen Wirkungsstätte: Marie-Theres Arnbom
Die Entscheidung ist gefallen: Die Historikerin Marie-Theres Arnbom, 1968 in Wien geboren, folgt auf Thomas Trabitsch

Thomas Trabitsch, der Direktor des Theatermuseums (es gehört zum KHM-Konzern), geht mit Jahresende in Pension. Auf die Ausschreibung hin gab es 17 Bewerbungen aus dem In- und Ausland, davon wurden zehn (sechs Frauen und vier Männer) zu den Hearings eingeladen. Die Wahl fiel auf Marie-Theres Arnbom, wie nun bekanntgegeben wurde. Sie beginn im Jänner 2022.

Marie-Theres Arnbom, 1968 geboren, studierte Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Seither arbeitet sie als Autorin, Kuratorin, Ausstellungsmacherin und Kulturmanagerin. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte im Bereich Theater sind jüdische Autoren und Künstler. Sie veröffentlichte zum Beispiel mit Christoph Wagner-Trenkwitz die Fritz-Grünbaum-Biografie „Grüß mich Gott“ – oder den Band „War'n Sie schon mal in mich verliebt? Filmstars, Operettenlieblinge und Kabarettgrößen in Wien und Berlin“.

2018 brachte sie ein Buch mit Porträts jener Künstler heraus, die nach dem „Anschluss“ 1938 aus rassistischen Gründen aus der Volksoper vertrieben wurden. In den letzten Jahren beschäftigte sich Arnbom mit den Villen im Salzkammergut – und beschrieb die gerne verdrängten Arisierungen bzw. die nur zögerlichen Restitutionen.

Zudem ist die quicklebendige, immer vor Ideen sprühende Historikerin, verheiratet mit dem Chemiker, Unternehmer und Genealogen Georg Gaugusch, Gründerin des Kindermusikfestivals St. Gilgen und – gemeinsam mit Christoph Wagner-Trenkwitz – Gründerin des Forschungsinstituts für Operette und Unterhaltungstheater.

Im Theatermuseum kuratierte sie die Ausstellungen „Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness“ (2012) sowie „Fritz Grünbaum. Grüß mich Gott!“ (2005).

„Das Theatermuseum im Palais Lobkowitz birgt Schätze der europäischen Kulturgeschichte, die es zu entdecken gilt“, so Marie-Theres Arnbom anlässlich ihrer Bestellung. „Ich möchte das Haus zu einem lebendigen und unterhaltsamen Treffpunkt der Forschung und des künstlerischen Austausches machen.“

Eva Blimlinger, Kultursprecherin der Grünen, betonte in ihrer Aussendung das Interesse von Arnbom für die Provenienzforschung: Sie hoffe, dass die designierte Direktorin die Aufarbeitung intensivieren werde. Denn: "Es geht um 2,8 Millionen Objekte." 

 

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