Marco Wanda: "Ich bin so unbeeindruckt vom Erfolg"

Wanda spielte Samstagabend auf der FM4-Bühne. Für die Band ein besonderer Auftritt auf ihrer Tour
Für Sänger Marco Wanda ist das Tourleben gerade das eigentliche Leben.

Ihr habt vergangenen Herbst euer erstes Album vorgestellt, am Samstag wart ihr Headliner beim Donauinselfest auf der FM4-Bühne. Was ist das für ein Gefühl?

Marco Wanda:Wir spielen überall gerne. Egal ob vor 100 oder vor 20.000 Leuten. Aber natürlich war es eine Wahnsinnsehre, das Programmfinale zu sein. Das ist doch alles unglaublich. Noch dazu, wo das Fest gratis ist. Ich gehe selbst sehr gern auf Gratisevents und finde es toll, dass das Publikum uns gratis erleben kann.

Sticht das Donauinselfest auf eurer großen Tournee also heraus?

Ein wenig ragt es schon heraus. Es ist halt doch Wien, unsere Stadt.

Verbindest du privat etwas mit dem Fest?

Ich war eigentlich nie dort. Ich habe an den drei Tagen immer viel Zeit für mich gehabt, weil alle Menschen, die ich kannte, dort waren. Die Stadt war dann wie ausgestorben, das war immer sehr nett.

Kommt ihr auch dazu, euch das Fest ein wenig anzuschauen?

Derzeit ist unser Motto: Spielen, so schnell wie möglich besoffen werden und weiterhetzen. Aber es ist völlig okay, so wie es ist. Es macht ja viel Spaß. Nächstes Jahr werden wir aber nicht mehr so viel spielen.

Ihr wart am Freitag noch in Deutschland und am Sonntag geht es weiter in die Schweiz. Wie kommt ihr dazwischen zur Ruhe?

In meiner Freizeit liege ich eigentlich nur noch depressiv auf der Couch, aber das ist kein Problem. Im Moment ist einfach das Tourleben unser eigentliches Leben. Für die vier Tage haben wir jetzt auch einen Tourbus. Darauf freue ich mich schon sehr, in Schlafkojen zu liegen und so.

Braucht es mal wieder eine richtige Pause?

Ach, ich bin so unbeeindruckt vom Erfolg. Für mich ist der Vollzug des Daseins in jedem Lebensentwurf eigentlich derselbe. Ich habe immer noch Hunger und brauche Sex und Liebe. Da hat sich eigentlich nichts geändert.

Du bist immer mit brauner Lederjacke zu sehen. Gibt es nur eine oder mehrere?

Es gibt tatsächlich nur eine. Aber sie ist bald krankenhausreif. Sie ist an mehreren Stellen schon schwer verletzt und hat Knochenbrüche. Lang wird sie wohl nicht mehr überleben. Dann muss ich mir was einfallen lassen.

Und wie hat die Jacke es geschafft, immer mit dabei zu sein?

Das hat sich so ergeben. Ich mag die einfach sehr gerne. Ich weiß gar nicht, warum. Ich hab mich nie wirklich darum gekümmert, was ich anhabe.

Gibt es ein Ziel für euch als Band?

Wir haben eine Verantwortung, zu unterhalten. Wir wollen das Publikum in eine Sphäre der Ekstase hinüberführen und konzentrieren uns ganz auf diese Verantwortung. Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo uns alles ehrt, und alles unglaublich ist. Es ist ganz arg, was gerade passiert, kaum in Worte zu fassen, aber sehr schön.

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