Mailänder Scala: Die Pläne von Dominique Meyers Nachfolger

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Der neue Intendant präsentierte in Wien seine erste Saison. Eröffnet wird mit Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk".

Die Mailänder Scala, das berühmteste Opernhaus der Welt, hat seit einigen Monaten einen neuen Intendanten – zum ersten Mal seit 2005 wieder einen Italiener (davor waren es überhaupt nur Italiener). Fortunato Ortombina, zuletzt künstlerischer Leiter des Opernhauses La Fenice in Venedig, folgte auf Dominique Meyer, der sich mit 70 von der Scala verabschieden musste. 

Die italienische Regierung unter Giorgia Meloni hatte eine gesetzliche Altersgrenze für Führungsposten im Kulturbereich eingeführt, auch um ausländische Intendanten loszuwerden. Vor Meyer hatten Stéphane Lissner (ebenfalls ein Franzose) sowie der Österreicher Alexander Pereira die Scala geleitet.

Fortunato Ortombina neuer Leiter der Mailänder Scala

Am Mittwoch stellte sich Ortombina erstmals in Wien vor, vor allem deshalb, weil aus dieser Stadt die allermeisten Touristen an die Scala reisen. Er streute auch Wien, der Musikhauptstadt der Welt, Blumen und lobte das Repertoiresystem der Staatsoper. In Mailand hat er ein Saisonprogramm übernommen, das noch großteils von Meyer geplant worden war, er steht aber „zu 100 Prozent“ dahinter.

Eröffnet wird das neue Opernjahr am 7. Dezember erstmals mit „Lady Macbeth von Mzensk“ von Schostakowitsch anlässlich des 50. Todestag des Komponisten. Musikdirektor Riccardo Chailly dirigiert seine letzte Saisoneröffnung, Vasily Barkharov führt Regie.

2026 wird dann der künftige Musikdirektor Myung-Whun Chung mit „Otello“ starten. „Er wurde in Korea geboren und hat in den USA begonnen, für mich ist er aber einer der italienischsten Dirigenten“, begründet Ortombina seine Wahl für ihn als Musikchef. Schon im Juni 2026 wird Myung-Whun Chung an der Scala "Carmen" dirigieren.

Der von Meyer begonnene „Ring“ wird mit „Götterdämmerung“ beendet (1. 2. ’26) und dann auch zweimal zyklisch gespielt. Am Pult stehen alternierend Alexander Soddy und Simone Young. Vielversprechend ist eine Neuproduktion von „Pelléas et Mélisande“ in der Regie von Romeo Castellucci und mit Maxime Pascal als Dirigenten (22. 4.). Eine weitere Neuproduktion ist Verdis "Nabucco gewidmet (Dirigent: Chailly; Regie: Alessandro Talevi) - mit Anna Netrebko, Luca Salsi, Francesco Meli etc. Sowie Gounods "Faust" (20. 10. 2026; Dirigent: Daniele Rustioni; Inszenierung: Johannes Erath).

Ortombina will neben Stars wie Anna Netrebko und Elīna Garanča, die gemeinsam auch das Verdi-Requiem singen (Oktober ’26), neue Sänger aufbauen und glaubt an die Kraft des Genres: „Ich mache mir keine Sorgen um die Oper. Ich mache mir nur Sorgen wegen Leuten, die die Oper nicht als großen Schatz behandeln.“

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