"Madame": Mit schicken Schuhen und schmutzigen Witzchen

Rossy de Palma (li.) und Toni Collette in "Madame"
Cinderella-Geschichte, die nicht ganz überzeugt.

Anne und Bob: Ein reiches US-Ehepaar, das einander in einer Nobelvilla in Paris langweilt. Bei den Vorbereitungen für ein Galadiner entdeckt Anne, die Gastgeberin, dass sich der Sohn aus der ersten Ehe ihres Gatten selbst dazu eingeladen hat. Noch dazu als 13. Gast! Die abergläubische Anne besteht nun darauf, dass ihre spanische Haushälterin Maria die Zahl der Gäste auf vierzehn erhöht. Anfangs ziert sich Maria, aber ein schickes Kleid und Schuhe aus der Garderobe der Gnädigen und mehrere Gläschen Wein über den Durst lockern sie auf. Mit schmutzigen Witzchen zieht sie das Aufsehen der Runde auf sich. Was Madame Anne und Maria aber nicht wissen: Bobs Sohn hat sich einen Spaß daraus gemacht, dem Sitznachbarn Marias, einem britischen Kunsthändler, zu flüstern, dass sie eine Verwandte des spanischen Königshauses sei, die nicht "enttarnt" werden wolle – worauf dieser mit der "rassigen Spanierin" zu flirten beginnt.

Diese Cinderella-Prämisse klingt vielversprechend, schafft aber nicht das Niveau einer wirklich guten Satire. Toni Collette und Harvey Keitel bringen zwar Star-Power ein. Aber man kann sich nur vorstellen, was Pedro Almodóvar aus diesem Stoff gemacht hätte – mit Penelope Cruz als Maria…

Test: Gabriele Flossmann

INFO: F 2017. 91 Min. Von Amanda Sthers. Mit Toni Collette, Rossy de Palma, Harvey Keitel.

KURIER-Wertung:

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