Agustina Ruiz stammt aus Uruguay, wo sie Sängerin einer Punkband war, lebt aber wie die im australischen Perth geborene Petale schon lange in London. Bei Los Bitchos spielt Ruiz jetzt die Keytar (ein umgehängtes Keyboard) und bringt die Latin-Einflüsse in den Instrumental-Sound der Band.
Die aus der Londoner Punk-Szene stammende Drummerin Nic Crawshaw sorgt bei dem Quartett für die rockigen Elemente und die gebürtige Schwedin, Bassistin Josefine Jonsson, für die „außer Kontrolle geratenen“ Pop-Sequenzen. Das Surf-Element kommt dazu, weil alle die Sixties lieben.
Auf dem eben erschienenen Debüt-Album „Let The Festivities Begin!“ liefern Los Bitchos mit diesem ausgelassenen Stilmix den perfekten Sound für die Party zum Ende der Corona-Krise. Und Serra Petale ist froh, dass sie damit endlich tun kann, wofür sie schon ihr Leben lang brennt.
„In Australien habe ich Biomedizin studiert und dieses Studium auch abgeschlossen“, erzählt sie. „Aber ich hatte dafür einfach keine Leidenschaft. Ich wollte Musik machen und wusste an einem gewissen Punkt: Jetzt oder nie! Ich muss nach London und dort in eine Musikschule gehen. Finanziert habe ich dieses Schlagzeugstudium mit Kellnerinnenjobs bei Pferde- und Hunde-Rennen. Und später habe ich an der Schule Schlagzeug unterrichtet und dabei Nic und Josefine kennengelernt.“
Zwar hat sich die Vision des Sounds von Los Bitchos mit den einsteigenden Musikerinnen etwas verändert. Immer schon klar war aber für Petale, die jetzt hauptsächlich Gitarre spielt, dass ihre Band Instrumentalmusik machen wird.
„Ich begann als Drummerin, aber ich liebe es auch, Musik zu produzieren. Dadurch war ich immer schon mit der Musik alleine zufrieden und brauchte keinen Gesang mehr dafür. Ich habe mich nie sehr wohl dabei gefühlt, Melodien und Texte zu schreiben. Außerdem glaube ich, dass es eine wirkliche Kunst ist, gute Texte für Pop-Songs zu schreiben. Das ist aber eine Kunst, die ich nicht beherrsche.“
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