Autorin Dangarembga bei "Literatur im Nebel": "Mangel an Migrationsmöglichkeiten"

Autorin Dangarembga bei "Literatur im Nebel": "Mangel an Migrationsmöglichkeiten"
Die Autorin, Filmemacherin und Friedenspreisträgerin, die am 11. und 12. Oktober Ehrengast in Heidenreichstein ist, über die Folgen des Kolonialismus für Afrika.

Es ist ein Thema, das sich derzeit durch viele der heftigst geführten Debatten zieht: Welche Auswirkungen nämlich die historischen europäischen Beutezüge in alle Welt und der Kolonialismus bis heute haben. Im Kulturkontext zeigten zuletzt die Documenta oder derzeit auch die am Freitagabend eröffneten Wiener Festwochen, wie rasch es angespannt wird, wenn diese Historie thematisiert oder aufgearbeitet wird: Hier prallen Sichtweisen aufeinander, hier werden geschichtliche Festlegungen brüchig.

Denn, betont die Autorin, Filmemacherin, Aktivistin und Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga gegenüber dem KURIER: „Wir alle leben in den Nachwirkungen dieser Ära, auch wenn wir sie in unterschiedlichen Aspekten erlebt haben.“ 

Etwa in Simbabwe, wo Dangarembga 1959 geboren wurde (damals noch die britische Kronkolonie Südrhodesien) und wo man bis heute die Schatten des Kolonialismus spürt. Dort setzt sich Dangarembga, 2020 für den Internationalen Booker-Preis nominiert sowie in die 100-Women-Liste der BBC aufgenommen, in Büchern und Filmen seit Jahrzehnten gegen Diskriminierung, Verfolgung und Korruption und für Menschenrechte ein.

Ehrengast
Die Autorin, Filmemacherin und Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga steht heuer im Zentrum von „Literatur im Nebel“ (11. und  12. Oktober in der Margithalle in  Heidenreichstein).  Sie zählt zu den wichtigsten Stimmen Afrikas für Frieden, Demokratie und Frauenrechte. Und sie kämpft seit mehr als drei Jahrzehnten für Frieden, Freiheit, Demokratie und Frauenrechte in Simbabwe. Anfang der 1990er-Jahre hatte sie in Berlin Filmregie studiert, kehrte dann aber mit ihrem Mann nach Harare zurück.  2021 erhielt sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels

Werke 
Als Schriftstellerin ist Tsitsi Dangarembga mit ihrer Tambudzai-Roman-Trilogie weltweit bekannt geworden:  „Nervous Conditions“ (1988,  auf Deutsch „Aufbrechen“),  „The Book of Not“ (2006, „Verleugnen“) und „This Mournable Body“ (2018, „Überleben“). Dangarembga schrieb das Drehbuch für „Neria“, den bis heute einspielstärksten Film Simbabwes  

Tickets 
Für „Literatur im Nebel“ gibt es ab Donnerstag, Info: literaturimnebel.at