Liederabend mit Straßer und Obonya
Premieren-Stress pur. Hauptprobe von "Kasimir und Karoline" im Theater in der Josefstadt (Premiere: 13. 9.). Alles wird noch geändert. Katharina Straßer spielt neben Harald Windisch (Kasimir) in Horváths Klassiker und ist mit ihrer Rolle als Karoline in der traurigen Gschicht glücklicher als zuletzt mit der Lola in "Der blaue Engel": "Ich mag Vamp-Rollen nicht sosehr, mit denen man mich so gern besetzt. Weil ich blond bin? Ich bin keine Verführerin, zumindest ist das für mich schwierig, wenn es so offensiv ist."
Weltuntergang
Darauf folgt fast nahtlos: Das Konzert am Ende der Welt. Best Of Apocalypse. Berühmte Untergangs-Songs, gesungen von Kathi Straßer und Cornelius Obonya (Stadtsaal ab 1. 10.). Denn was könnte es in "Österreich, dem Versuchslabor für den Weltuntergang" (Karl Kraus) Schöneres geben, als während des Untergangs die funkelndsten Weltuntergangslieder an sich vorüberziehen zu lassen?
Die Idee dazu hatte der Gitarrist Helmut Jasbar. "Das ist sein Baby", so Obonya. Kein Kabarett, sondern ein Konzert, ein Liederabend, u. a. mit Songs von Leonard Cohen ("The Future"), Peter Gabriel, Jimi Hendrix ("All Along the Watchtower") und "Empty Is", das einst Frank Sinatra gesungen hat. Straßer hat sich ein Lied von Lady Gaga ausgesucht: "Man braucht auch ein bissel so was."
Es geht um Nacht, Dunkelheit, Alleinsein, um den eigenen Untergang und den der anderen, Tod …
"Es wird sehr privat und intim", so Straßer, "es klingt ein bisschen wie ein Ö1-Abend. Man sollte vielleicht ein Achterl Rotwein intus haben und sich das dann anschauen."
Gehen Frauen anders unter als Männer? "In Alltagssituationen sind Frauen die ausdauernderen Kämpferinnen. Männer geben früher auf", so Straßer.
"Stimmt. Männer brüllen ihre Ängste früher raus als Frauen", so Obonya. "Und richtig ist auch der Spruch: ,Männer wollen ein System, Frauen ein Gefühl.""
Am Burgtheater ist Obonya "nach wie vor gern Gast" (ab 29. 9. in "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"), und "möchte diese Freiheit weiter genießen". Das Raimund-Zauberspiel ist durch Aufnahmen mit Attila und Paul Hörbiger geradezu familiär punziert. "Aber das ist lange her und ein ganz anderer Stil. Der direkte Vergleich ist für mich nicht relevant."
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