Licht ins Dunkel: Rapp ist "fassungslos"

Licht ins Dunkel: Rapp ist "fassungslos"
Peter Rapp wird die ORF-Spendenshow zu Weihnachten nicht mehr moderieren. Dass er eine Team-Moderation abgelehnt hätte, bestreitet das TV-Urgestein.

Als aus Peter Rapps Autobiografie hervorging, dass das 67-jährige TV-Urgestein erstmals seit 25 Jahren nicht mehr "Licht ins Dunkel" moderieren werde (der KURIER berichtete), gingen die Wogen rund um die weihnachtliche Spendengala bereits hoch - auch auf Facebook und in den Userkommentaren bei KURIER.at.

Am Dienstag wurde es dann hochoffiziell: Bei der Auftaktveranstaltung für die große Charity-Aktion in der Hofburg stellte die Humanitarian Broadcasting-Chefin des ORF, Sissy Mayerhoffer, das neue Moderationskonzept für den "Licht ins Dunkel"-Aktionstag und den 24. Dezember vor. Demnach werden u.a. Barbara Sima, die aufgrund ihrer Querschnittslähmung im Rollstuhl sitzt, Tarek Leitner, Hannelore Veit, Sandra König, Elisabeth Engstler und Alfons Haider ein Moderatorenteam bilden. Peter Rapp habe, so die Managerin, das Angebot, Teil des Teams zu sein, ausgeschlagen: Entweder alleine oder gar nicht.

Rapp: "Hätte wieder mit Barbara Sima moderiert"

Licht ins Dunkel: Rapp ist "fassungslos"

Rapp widerspricht dem nun vehement. Gegenüber KURIER.at sagt der erfahrene Showmaster: "Ich stehe dem fassungslos gegenüber. Ich habe ja im Vorjahr bereits mit Barbara Sima gemeinsam moderiert, und Sandra König betreute die Außenstelle. Wenn man mich gefragt hätte, ob ich das wieder machen wollte, hätte ich das genauso wieder gemacht. Wir waren ja ein gutes Team. Aber es ist mir nicht angeboten worden."

Bereits am 22. März dieses Jahres sei er, von Bekannten vorgewarnt, zur entscheidenden Sitzung mit Unterhaltungschef Edgar Böhm und Mayerhoffer auf den Küniglberg gegangen. Böhm habe ihm dabei die Entscheidung Mayerhoffers mitgeteilt, dass die Moderation von "Licht ins Dunkel" für ihn zu Ende sei. Als Begründung sei angegeben worden, man wolle neue Gesichter zeigen und die Show anders gestalten, so Rapp.

Licht ins Dunkel: Rapp ist "fassungslos"

Dass Mayerhoffer jetzt, bei der großen Pressekonferenz in der Hofburg, von einem Angebot an Rapp gesprochen hat, kann sich dieser nur so erklären: "Die Beschwerden über Facebook und per Brief sind auf der ganzen Linie so massiv geworden, dass sie offenbar aus Beunruhigung darüber diese Schutzbehauptung aufgestellt hat."

Sissy Mayerhoffer wurde von KURIER.at kontaktiert und war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

"Demütigung" am Spendentelefon?

"Das einzige Angebot, das ich in dem Gespräch, das etwa zehn Minuten gedauert hat, bekommen habe, war, als einer der Promis an einem Spenden-Telefon zu sitzen. Das habe ich abgelehnt," erklärte Rapp unter anderem via Facebook. "Es wäre ja auch komisch, wenn ich dieses Jahr plötzlich am Spendentelefon sitze, und es geht jemand vorbei und sagt: `Ach, du bist auch da, ist ja nett`. Das wäre doch eine Demütigung," sagt Rapp im KURIER.at-Interview.

Der abgesetzte "Licht ins Dunkel"-Moderator weist darauf hin, dass das Büro Mayerhoffers auf zahlreiche erboste Publikumsanfragen in den letzten Wochen mit einem Standard-Mail reagiert habe, in dem von einem Angebot an Rapp keine Rede gewesen sei. Der Schluss dieser Stellungnahme lautet: "Wie im realen Leben muss es auch im Fernsehen Veränderung geben, damit das Interesse wach bleibt. In diesem Sinne hoffen wir, dass Sie auch weiterhin zu den Zusehern von `Licht ins Dunkel` gehören werden und vor allem auch den Anliegen dieser Hilfsaktion, für die sich auch die neuen Moderator/innen mit großem Einsatz engagieren, weiterhin treu bleiben werden."

Rapp würde gerne zumindest eine Stunde moderieren

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Letzteres ist auch im Sinne Rapps: Die traditionsreiche Sendung, und dadurch der Dienst an der guten Sache, solle keinesfalls durch die aktuellen Ungereimtheiten um seine Person Schaden nehmen, meint er. Denn auf Facebook gibt es in der Gruppe "Licht ins Dunkel ohne Peter Rapp? - Nein, Danke" auch erboste Postings, wie jenes von Rapp-Fan Simon: "Tja, wenn das so ist, dann werde ich wohl die heurigen ,Licht ins Dunkel-Sendungen` boykottieren."

Derartige mögliche Boykottmaßnahmen möchte der "Mr. Licht ins Dunkel" verhindern und hat sich daher einen Kompromissvorschlag augedacht. Rapp: "Damit alle das Gesicht wahren können, möchte ich anbieten, am Nachmittag eine Stunde der Sendung zu übernehmen. Denn das Ganze würde doch die falschen Leute treffen, wenn weniger gespendet werden würde. Daher würde ich gerne mithelfen, das Spendenergebnis vom Vorjahr zumindest zu halten."

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