"La rondine" an der Volksoper: Puccini hat keine Ahnung von Frauen

"La rondine" an der Volksoper: Puccini hat keine Ahnung von Frauen
Das zu Recht selten gespielte Puccini-Werk wird von Lotte de Beer von hinten aufgerollt - und das geht sich leider nicht aus.

Kulturprodukte sind über weite Strecken ja auch nur der Beweis, dass Männer mit Frauen nichts anfangen können. Geht's ans Komponieren oder Dichten, fällt den Federn schwingenden Mannsbildern in der Hauptsache ein, dass Frauen leiden und sterben sollen. Giacomo Puccini, der meist eher zur großen als zur kleinen Geste greift, ist hier mitgemeint.

So auch bei der eigenartigen Opernoperette "La rondine": Am Schluss holt die weibliche Hauptfigur ihre Vergangenheit ein, und - großes Drama. Das wollte Volksopern-Chefin Lotte de Beer nicht auf den Frauen sitzen lassen - sie verpasste dem am Mittwoch zur Premiere gekommen Neuproduktion mit Dirigent Alexander Joel dem zusammengestückelten Werk einen aufgesetzten Schluss. Nur machte der leider all das, was zuvor geschehen war, zur Pointe - und ließ damit die aufgebaute Emotion in der Luft hängen. Auf Amüsement in Teilen des Publikums folgten Buhs aus den anderen Teilen.

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