Die Bilanzsumme stieg von 21,42 Millionen Euro in der Saison 2013/14 auf 35,40 Millionen in der Saison 2017/18, das Eigenkapital von -3,97 Millionen Euro auf respektable 13,72 Millionen. Und die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich in diesem Zeitraum von 557 auf 528.
Auch steuerliche Tricksereien (wie sie unter den kaufmännischen Geschäftsführern Thomas Drozda und Silvia Stantejsky möglich waren) wurden unterbunden: Das Burgtheater verringerte die Barauszahlungen um 89 Prozent – von 2,16 Millionen auf 240.000 Euro. In der Hauptkasse wird nur mehr das Bargeld verwahrt, das man in den nächsten Tagen benötigt.
Fazit: Sollte das Burgtheater in den nächsten Jahren wieder in die Krise rutschen (was natürlich nicht zu hoffen ist): Kušej würde sich nicht auf seine Vorgänger herausreden können. Das war ja Hartmanns Lieblingsbeschäftigung nach seiner Entlassung: Mantraartig wiederholte er, dass er entgegen der Beteuerungen (u.a. vom damaligen Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer) das Haus 2009 doch nicht schuldenfrei übernommen habe – ob das stimmt, prüft der Rechnungshof gerade.
Und man ist im letzten Jahrzehnt doch auch schlauer geworden. Franz Morak, Kunststaatssekretär (ÖVP) von 2000 bis 2007, gestattete Hartmann ein üppiges Regiehonorar von 52.000 Euro. Dass sich der Direktor daher am liebsten selbst mit Inszenierungen beauftragte: Wen wundert es? Beim Vertrag von Kušej hielt man sich an eine Empfehlung des Rechnungshofes: Eine Regie (mit einer Probenzeit von etwa acht Wochen) ist im Jahresgehalt berücksichtigt. Weitere Regiearbeiten erfordern die Genehmigung von Christian Kircher, dem Geschäftsführer der Holding. Sie sind nur zulässig, wenn die zeitliche Beanspruchung die Tätigkeit von Kušej als Geschäftsführer nicht einschränkt. Vorgesehen ist ein Honorar von jeweils 40.000 Euro. Klingt insgesamt vernünftig. Und so freuen wir uns auf seine „Hermannschlacht“ im November.
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