Kurator Germano Celant an Covid-19 gestorben

Kurator Germano Celant an Covid-19 gestorben
Der einflussreiche Ausstellungsmacher prägte den Begriff der "Arte Povera"

Der italienische Kurator Germano Celant ist am Mittwoch im Alter von 80 Jahren in Mailand an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Bekannt wurde er 1967 durch die Erfindung des Begriffs „Arte Povera“, die Kunst bezeichnete, die als spezifisch italienisches Nachfolgeprodukt der Minimal Art aus einfachen, "armen" Materialien wie Stroh, Schutt oder Holz entstand. Mario Merz, Giuseppe Penone oder Jannis Kounellis wurden unter diesem Begriff zu Größen der Gegenwartskunst.

New York, Venedig, Mailand

Ab 1988 arbeitete Celant am Guggenheim Museum New York, ab 1995 war er künstlerischer Direktor der Fondazione Prada in Mailand. 1997 leitete er die Biennale von Venedig. Für die Prada-Stiftung, der er zuletzt als wissenschaftlicher Berater zuarbeitete, kuratierte er mehr als 40 Projekte. In einem gemeinsamen Statement lobten die Stiftungspräsidenten Miucca Prada und Roberto Bertelli den rastlosen Geist Celants: "Die vielen Erfahrungen, die wir mit ihm gemeinsam machen durften, haben uns geholfen, die Bedeutung der Kultur in unserer Gegenwart zu überdenken. Intellektuelle Neugier, Respekt vor der Arbeit von Kunstschaffenden und die Ernsthaftigkeit der kuratorischen Praxis bleiben sein Vermächtnis für uns und künftige Generationen."

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