Biedermeier-Nippes und asiatische Buddhas

Michael Fuchs malte Tomoko Mayeda wie die alten Meister.
Die internationale Kunstmesse lädt bis zum 17. November zum Schauen und Kaufen ein.

Kunstliebhaber und Sammler kommen in den nächsten zehn Tagen wieder ganz auf ihre Kosten. Denn die Verkaufsmesse Wikam macht aus dem Palais Niederösterreich und dem Palais Ferstel eine wahre Schatzhöhle: Wer das nötige Kleingeld mitbringt, kann hier Werke von so berühmten Malern wie Alfons Walde, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka – der etwa Alma Mahler im Liegestuhl beim gemeinsamen Italien-Urlaub festgehalten hat – erstehen. Die zeitgenössische Kunst ist u. a. mit Arik Brauer, Maria Lassnig, Gottfried Helnwein, Robert Hammerstiel oder Michael Fuchs ebenso würdig vertreten.

Auch hübscher Art-déco-Schmuck aus Frankreich, antike Uhren oder hochwertige Skulpturen sind hier erhältlich. Wer seine Wohnung mit einem besonders ausge­fallenen Stück schmücken möchte, findet handgeknüpfte Teppiche aus dem Kongo oder Tunesien, Buddhastatuen aus Asien, Alt-Wiener Silberobjekte oder Vitrinen aus der Biedermeierzeit.

Der Wiener Teppichhändler Bieler zeigt eine umfangreiche Sonderausstellung zu afrikanischen Textilien. So sieht man einen Wickelrock, der ausschließlich von Witwen getragen wird, ebenso wie eine bemalte Tanz-Schürze der Pygmäen.

Auf museale Kleinkunst stößt man hingegen bei dem deutschen Kunstexperten Dr. Seppmann. Ein Naturabguss einer Eidechse, „der noch ein Kartoffelkäfer ins Maul gesteckt wurde“, steht hier neben kleinen Memento-mori-Objekten und Blumengemälden. „Der Mensch sammelt schon seit der Renaissance, um sich der Welt zu versichern. Und irgendein Gucci-Gürtel oder so ist schließlich genauso teuer, habe ich mir sagen lassen.“

Auch die letzte große, private Sammlung von Papiertheatern, die im Biedermeier besonders beliebt waren, sucht hier einen neuen Besitzer.

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