600 Kunstschaffende
Das Theater ist heuer erstmals Teil der Parallel. Die Kunstmesse ist zum zweiten Mal in der nun Otto Wagner Areal bezeichneten Location untergebracht. Das großräumige ehemalige Spitalsgelände eignet sich nicht nur mit seinen Grünflächen (Skulpturenpark, Loungemöbel) gut für das diesmal mit in den Abend reichenden Veranstaltungen und Gastronomie noch mehr als Kunstfestival angelegte Event. Zwei Pavillons (7 und 16) werden von Galerien und Künstlern bespielt – insgesamt zeigen rund 600 Kunstschaffende ihre Arbeiten. In der Industrieküche finden Performances und Partys statt.
Einige Arbeiten beziehen sich weitestgehend auf die Örtlichkeit. In einem der ehemaligen Krankenzimmer gehen Joseph Sakoilsky und Kata Oelschlägel 48 Stunden lang im Kreis und hinterlassen mit schwarz bemalten Füßen eine beklemmende Spur am Boden. Sophia Süßmilch nähert sich dem psychiatrischen Hintergrund humorvoll an, mit einer Serie kleiner Gemälde über Probleme. Zum Beispiel dem „Gattungsfremden Ananasproblem“, das bei ihr ein Monsterhase mit kleinen Hängebrüsten in seinem transparenten Bauch hat.
Unter die Haut
In einem anderen Zimmer, behängt mit weißen Gaze-Streifen, wird von der Gruppe OMARTE mit einem Reinigungsritual der ermordeten Kinder vom Spiegelgrund gedacht – und auf die naheliegende Gedenkstätte hingewiesen. Kunst zum Mitmachen bietet auch Irina Georgiewa: Sie hat einen Katalog aus Motiven ihrer Lieblingskunstwerke, über die sie einem gern mehr erzählt und auf Wunsch auch tätowiert.
Weitere Themen der ausgestellten Arbeiten sind Klimawandel und generell Natur, Postkolonialisierung, Konsumkritik, Sexualität und Feminismus. Viele junge Positionen, nicht wenige auch mit einer Portion Humor, sind bis Sonntag auf der Baumgartner Höhe zu entdecken. Wem das noch nicht reicht: Erstmals gibt es auch ein Kombiticket mit der Viennacontemporary.
Kommentare