Kunsthalle Wien: Ecken, Kanten, Populismus
Über zwei Ecken“ heißt die eben eröffnete Ausstellung der Kunsthalle Wien (bis 8. 3. 2015), und wieder einmal ist es eine, die man entweder schulterzuckend oder begeistert verlässt.
Der US-Künstler Tony Conrad hat im Glaskubus am Karlsplatz eine Gefängniszelle und Glasscheiben installiert, die absurderweise über ein Guckloch verfügen.
Ecken & Kanten
Nun ist Über-Ecken-Denken trotzdem nicht jedermanns Sache. Auch Nicolaus Schafhausen musste bei seiner Jahrespressekonferenz eingestehen, dass die von ihm geleitete städtische Kunsthalle Probleme hat, gewisse Schichten zu erreichen.
Neue Zählweise, neues Glück
Vergleiche „seiner“ Zahlen mit Vorjahren – 2011 hatte Ex-Chef Gerald Matt den „Rekord“ von 195.288 Besuchern postuliert, 2012 zählte man 103.361 Besucher – verbittet sich der Kunsthallen-Leiter. Da man nun wirklich nur mehr reine Ausstellungsbesucher registriere, läge eine „ganz andere Zählweise“ vor. Auch das Jahr 2013, in dem man wegen renovierungsbedingter Schließungen nur 40.520 Gäste zählte, taugt nicht zum Vergleich.
2015 will Schafhausen – er ist seit Oktober 2012 im Amt – jedenfalls dichtes Programm bieten: Geplant ist u. a. eine Werkschau des Franzosen Pierre Bismuth (ab 4. 2.), „Destination Wien“ (ab 17. 4.) führt die Idee einer Überblicksschau über die in Wien verankerte Kunstszene (einst: „Lebt und arbeitet in Wien“) fort. Ab November ist eine Schau zum Thema „Politischer Populismus“ vorgesehen – passend zum Wiener Wahljahr.
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