Warum das Aus für das Kunstforum Wien ein fatales Signal wäre
Ja, die Zeiten ändern sich. Aber die Entscheidung, das Bank Austria Kunstforum fallen zu lassen, ist völlig unverständlich. Die Institution an einem der schönsten Plätze Wiens ist nicht nur ein emotional besetzter Ort für Kunstfreunde, von denen viele hier das erste Mal Picasso, Malewitsch oder Frida Kahlo gesehen haben. Sie ist auch ein Leuchtturm des in Österreich notorisch schwach entwickelten privaten Kulturengagements. Der Ort und das Programm haben Vorbildwirkung und demonstrieren, dass ein florierendes Kulturleben auch Mäzenatentum braucht.
Es stimmt, Österreichs Museen haben ihr Angebot ausgebaut – nicht zuletzt, weil ein gewisser Klaus Albrecht Schröder im Kunstforum einst Ideen für den Erfolg der Albertina entwickelte. Dass man Picasso heute auch anderswo sieht, war für das Team um Ingried Brugger aber ein Ansporn, um andere Künstler, Künstlerinnen und Strömungen zu zeigen, die sonst in Wien keine Plattform gefunden hätten – und nebenbei der jungen Szene ein Podium zu bieten.
Wer hier auf neue Sponsoring-Trends und geänderte Bedürfnisse verweist, macht es sich zu leicht. Eine Institution ist nichts, was man schnell mal absetzt. Man kämpft dafür.
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