Kunst statt Schneekanonen als Tourismusmotor
Am Dach ragt ein Kaktus in die Berglandschaft, in der Tiefgarage ist ein Volvo auf vier Magnum-Weinflaschen aufgebockt: Im „Arlberg Hospiz Hotel“ in St. Christoph/Tirol ist die Kunst eingezogen. Studierende der Klasse von Brigitte Kowanz an der Wiener Angewandten verwundern seit Anfang Dezember Gäste mit ihren Werken.
Kunsthalle in den Bergen
Dazu lässt Werner bis 2016 eine Kunsthalle mit 1500 m² Ausstellungsfläche und Konzertsaal bauen. Auf dem Bau - genannt "arlberg 1800", in Anspielung auf die Seehöhe des Ortes - soll eine Skulptur des Kärntner Künstlers Hans Schabus in Form einer riesigen Stecknadel thronen und St. Christoph auf der Kunst-Landkarte festmachen.
Kunst hilft Tourismus
Die Nachfrage nach Kunstprojekten in Tourismusregionen sei heute groß, erklärt der einstige mumok-Chef Edelbert Köb, der 2013 als Kurator für das Projekt „nock-art“ in Bad Kleinkirchheim engagiert wurde und seitdem öfters Anfragen bekommt – teils mit überzogenen Vorstellungen. „Wenn man sagt, dass man das nur macht, wenn es nicht bloß Dekor, sondern ein echtes Kunstprojekt ist, fallen drei von vier Anfragen wieder ab.“ Köb kämpfte zuletzt um die Finanzierung des „nock-art“-Projekts – mittlerweile geht er von einem Weiterbestand für drei Jahre aus.
Am Arlberg lässt Hotelier Werner mit seiner Bau-Investition wenig Zweifel daran, dass er es mit seinem Kunst-Engagement ernst meint; die Bespielung legte er in die professionellen Hände des Wiener Büros „section.a“. Was die Kunsthalle „arlberg 1800“ der Region bringt, lässt sich aber wohl erst in einigen Jahren sagen.
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