Kulturelle Schäden bei Erstürmung des Regierungsviertels in Brasília

Durch eine zerbrochene Scheibe sieht man Arbeiter vor dem Palácio do Planalto in Brasília.
Neben Gebäuden mit UNESCO-Welterbestatus nahmen auch Kunstwerke Schaden. Schon Bolsonaro soll das Areal schlecht behandelt haben.

Bei der Erstürmung des brasilianischen Regierungsviertels am Sonntag wurden auch Kulturgüter beschädigt: Neben den Gebäuden von Oscar Niemeyer aus den 1950ern, die UNESCO-Welterbestatus besitzen, wurden auch Gemälde, Skulpturen und Möbel attackiert. So wurde ein Gemälde des Malers Emiliano di Cavalcanti, "As Mulatas", mit spitzen Gegenständen durchlöchert, eine Skulptur soll völlig zerstört worden sein. Ein Schreibtisch, auf dem der Präsident Juscelino Kubitscheck, unter dem das Regierungsviertel 1958 eröffnet worden war, einst gearbeitet hatte, sei als Barrikade benutzt worden, hieß es in Medienberichten.

Mitarbeiter inspizieren und vermessen ein Gemälde mit Frauengestalten und Küstenlandschaft.

Einige Vandalenakte sollen laut dem Medium O Globo aber schon während der Amtszeit von Ex-Präsident Bolsonaro geschehen sein. So seien einige Kunstwerke schlicht verschwunden sein, die Bausubstanz der Gebäude sei vernachlässigt worden. Eine wertvolle Tapisserie müsse dringend restauriert worden, nachdem sie auf Geheiß des Ex-Präsidenten in die pralle Sonne gehängt worden sei.

Brasilien Kulturministerin Margaretha Menezes gab in einem Tweet bekannt, dass die UNESCO Hilfe bei der Wiederherstellung des Areals angeboten habe. Die Politikerin reiste im Gefolge der Krawalle in die Hauptstadt, um die Schäden zu begutachten.

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