Krimiautor Jo Nesbø erlaubt sich - Liebe
In Jo Nesbøs Serie "Blood on Snow" gehen die Expedienten um. Das ist die Berufsbezeichnung für Killer, denn sie befördern ja Leute weit weg.
In "Das Versteck" weigert sich einer, der sich Ulf nennt, für Oslos Drogenkönig eine Expedierung vorzunehmen. Nun wird er selbst gejagt und begibt sich zur Sicherheit nach Finnmark – in jenen Zipfel Norwegens an der Grenze zu Russland, wo die Samen leben und Milch zu Schnaps vergoren wird.
Nesbøs Fans, gewöhnt an Schnelligkeit und Düsternis, reagieren irritiert. Wieso kümmert sich der Schöpfer von Harry Hole um das laute Kauen eines Rentiers? Wozu baut er den aus den lutherischen Kirchen kommende Laestadianismus ein? Und warum gibt es Liebe, eine so schöne, ungewöhnliche Liebe, die noch dazu gut endet? Nesbø wollte – wohl auch zu seiner Abwechslung – diese Art eines Groschenromans ausprobieren. Er darf.
Und er kann.
Jo Nesbø:
„Blood on Snow 2 – Das Versteck“
Übersetzt von Günther Frauenlob.
Ullstein Verlag.
256 Seiten.
13,40 Euro.
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