Kreativkurs forever

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Große Solo-Schau des Spaniers Miquel Barceló im Bank Austria Kunstforum.

Malen. Formen. Töpfern. Im herrschenden Kunstdiskurs haben diese Begriffe – besonders in obiger Kombination – einen schalen Beigeschmack, tragen sie doch den Bedeutungsballast jener Kreativworkshops in sich, den kreativ unterforderte Mitteleuropäer gern im Batikshirt auf irgendwelchen Mittelmeerinseln verbringen.

Miquel Barceló, der im Wiener Bank Austria Kunstforum von 12. Dezember bis 10. März 2013 seine erste Solo-Ausstellung in Österreich zeigt, hat kein Problem mit derlei Kunst-Handwerk: Man könnte sogar sagen, dass das Leben des 1957 auf Mallorca geborenen Künstlers ein einziger Kreativworkshop ist (allerdings ohne Batikshirt – wie Kurator Florian Steininger beim Presserundgang erzählte, trägt Barceló gern blaue Arbeitsmäntel).

Allerdings verblieb der Künstler, der mit Vorliebe Dinge seiner Umgebung (etwa Fische, Kieselsteine oder Gemüse) zum Bildsujet macht, keineswegs im Bastler-Milieu: 1982, als in der Kunstwelt gerade „Neue Malerei“ angesagt war, stellte er auf der Documenta in Kassel aus; 2009 vertrat er Spanien auf der Venedig-Biennale. Am Kunstmarkt erzielen seine Werke – insbesondere die großen Stierkampfbilder – Millionenpreise.

Impressionen der Ausstellung

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Trendresistent

Bei alldem – das zeigt die Schau im BA-Kunstforum recht eindrucksvoll – ist Barceló fast schon störrisch trendresistent: Seine Bilder, Plastiken und Keramiken zeugen von der unbändigen Lust, sich am Material abzuarbeiten, erzählen aber nur selten vom Streben nach innovativen formalen oder inhaltlichen Lösungen. Anders als viele Künstler, die in den Materialschlachten der 1980er groß wurden und sich später weiter entwickelten, wirkt Barceló aus der Zeit gefallen: In seiner mediterranen Idylle – Barceló lebt in Paris und Mallorca, wo er auch ein enormes Keramik-Wandbild in der Kathedrale von Palma schuf – hat der Künstler mit dem Malen, Formen und Töpfern Erfüllung gefunden. Das ist absolut legitim, kann auf Dauer aber schon fad werden.
 

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