Komödiant und TV-Liebling Herbert Prikopa ist tot
Herbert Prikopa ist am Dienstag kurz nach seinem 80. Geburtstag nach langer schwerer Krankheit in Wien verstorben. Das meldet die Wiener Volksoper in einer Aussendung.
Österreichweit bekannt wurde der Schauspieler, Musiker und Kabarettist mit der Nachmittagssendung "Auch Spaß muss sein", die er viele Jahre lang im ORF moderierte. Prikopa wurde mit seinen launigen Kommentaren zu Sketches von Stan & Ollie und anderen zum lustigen Fernsehonkel der Nation. Sein musikalisches Können stellte er auch dort am Klavier unter Beweis.
3.500 Vorstellungen an der Volksoper
Geboren wurde Herbert Prikopa, im Spitznamen "Happi" genannt, am 30. November 1935 in Wien. Nach einem Studium in Harmonielehre, Komposition und Dirigieren trat er 1955 an der Volksoper ein Engagement als Korrepetitor an. Daneben war er als Sänger der Wiener Kammeroper, Schauspieler am Theater in der Josefstadt und als Kabarettist in Gerhard Bronners "Brettl vorm Klavier" tätig. Ab 1957 war er an der Volksoper als Solosänger engagiert und spielte hier mehr als 90 Hauptrollen. Wichtige Partien waren u. a. die Knusperhexe in "Hänsel und Gretel" oder Zsupán in "Der Zigeunerbaron". Zusätzlich übernahm Prikopa in vielen Produktionen die musikalische Leitung.
"Herbert Prikopa war ein unglaublich vielseitiger Künstler, er war Schauspieler und Sänger, hat Klavier gespielt und dirigiert", sagte Volksoperndirektor Robert Meyer in einer ersten Reaktion. "Er war ein großartiger Komödiant, der die Volksoper in 3.500 Aufführungen sehr geprägt hat."
Dirigent und "Guglhupf"-Mitglied
Als Dirigent wirkte er u.a. in London, Berlin, Kapstadt und Mörbisch. Er war Gründer und Dirigent der langjährigen Konzertreihe "Für Kinder und Kenner". Als Komponist vertonte er u.a. für die Wiener Festwochen Wilhelm Buschs "Max und Moritz". Im Fernsehen stand Prikopa für Erfolgsserien wie Schwabenitzkys "Oben Ohne" oder den legendären "Kaisermühlen Blues" vor der Kamera. Im Radio war er Teil des legendären "Guglhupf"-Teams auf Ö1.
1986 erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Seit 1987 ist er Ehrenmitglied der Volksoper Wien und wurde 2005 zum Professor ernannt.
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