Komiker Dirk Bach ist tot

Komiker Dirk Bach ist tot
Kleiner Runder mit spitzer Zunge: Der TV-Komiker und Moderator starb überraschend in Berlin. Er hatte das Privatfernsehen sehr lustig gemacht.

Grellbunt waren die Hemden, in denen er vom Bildschirm herunterlächelte, oft zum Schreien komisch waren seine Reaktionen auf die Ekelprüfungen der Kandidaten: Dirk Bach, 51, war der Spaßfaktor schlechthin bei der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star – holt mich hier raus!". Und er hat mit der Show, auch wenn es schwer fällt zu glauben, das Privatfernsehen verändert.

Anfänglich, 2004, noch als Tabubruch im TV verschrien, wurde das Dschungelcamp nach und nach vor allem auch bei einem jungen, intellektuellen Publikum zum Quoten-Hit. Das lag nicht zuletzt an Bach und Sonja Zietlow: Sie mode­rierten bissig-privatfernsehtauglich und ironisch zugleich; sie machten aus der absurden Ekelshow eine satirische Sendung über das Fernsehen selbst, das sich ernst nimmt, sich aber mit gutem Grund zugleich nicht mehr ernst nehmen kann.

Schrill

Insbesondere der schrille Bach sorgte dafür, dass der Ekel Spaß machte. Er war überhaupt bekannt für schräge Auftritte: 2005 kam er zur KURIER-ROMY in bequemen Birkenstock-Sandalen, mit lackierten Zehennägeln. Aber der 1961 in Köln geborene Dirk Bach war – wie alle großen Komiker – kein oberflächlicher Mensch, im Gegenteil. 1999 gab er seinem Lebenspartner das Ja-Wort, er engagierte sich für die Gleichstellung Homosexueller, war Vegetarier (Tiere "sind nicht zum Essen da").

1992 wurde er einem breiten Publikum bekannt, er hatte bei RTL seine eigene "Dirk-Bach-Show". Mit der ZDF-Sitcom "Lukas" gewann er später den Deutschen Comedy Preis und die Goldene Kamera.

Nach seinem plötzlichen Tod (über die genaue Ursache war vorerst nichts bekannt) herrschte am Montagabend große Trauer bei Bachs Kollegen in der Fernsehwelt. "Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos", sagte Markus Küttner, RTL-Chef für Comedy-Formate.

Am Samstag sollte Bach in Berlin Premiere feiern, als "kleiner König Dezember" im Schlosspark-Theater. "Und wer tot ist, wird ein Stern!", hätte er in diesem Stück sagen sollen.

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