Koenigleopold tanzen den Dekadenz-Punk

Zu Pressekonferenzen laden im Musikgeschäft üblicherweise nur etablierte Stars. Lukas König und Leo Riegler gehören zwar noch keineswegs zur landesweiten Prominenz, erwarten die geneigten Menschen von der Presse aber dennoch im Wiener Hotel Fürstenhof. In Zimmer 6 sitzen Sie in einem zerwühlten Doppelbett, daneben liegen Koffer mit heraushängenden Kleidungsstücken. Gekleidet sind sie in Morgenmänteln, also nicht in den grellbunten Bikinis, mit denen sie im brachial-satirischen Youtube-Video zum Song "Kohlhauser" im urig-steirischen Dialekt erstmals auf sich aufmerksam machten.

Bei dem Termin im Hotel nimmt sich das Musikduo ebenso wenig ernst: Die beiden erzählen von ihrem Leben als Musiker, das sie mittlerweile in Saus und Braus verbringen würden, da sich harte Arbeit eben bezahlt mache. Das soll offenbar den Titel der Debüt-Albums "Eure Armut kotzt mich an" illustrieren.

Koenigleopold wollen der Gesellschaft auch etwas zurückgeben, betonen die Musiker. Da es in Künstlerkreisen ja geradezu eine Hetze gegen Manager und Banker gebe, haben sie sich diese "bedrohte Spezies" aus allen förderungswürdigen Gruppen herausgepickt. Deswegen gehe auch jeweils ein Euro von jeder verkauften CD an die Bankenrettung.

Vielseitig

Musikalisch ist das steirisch-wienerische Duo mehr als vielseitig. Egal ob elektronische Musik, Schlager oder Hip Hop: Koenigleopold grasen auf vielen Genrewiesen, verbinden alles immer wieder im Jazz. Sie selbst nennen ihre Musik "Suizid Hip Hop, Dekadenz Punk und Schlagerscheiße".

Mit welchem Genre man die Beiden in Verbindung bringen möchte, sollte man am Besten selbst entscheiden. Am Samstag gibt's eine Möglichkeit dazu: im Radiokulturhaus. Weitere Konzerttermine folgen im November in Graz, Oberwart und Salzburg und im Dezember in Dornbirn und Zürich.