Kloing, Klaus, Klatsch bei Wien Modern
Diese moderne Technik, sie tut, was sie will. Nur ein Beispiel: Ein automatisches Klavier, das selbsttätig ein Erdbeben nachspielt.
Blöd ist das vor allem für jenen davor sitzenden Pianisten, der gerne etwas anderes spielen würde. Und das dann letztlich einfach tut, mag es zusammenpassen oder nicht. Das Ergebnis: "Kloing!". Wobei das nicht als Werturteil gemeint ist.
Sondern der Titel eines überaus unterhaltsamen Werkes der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth ist, mit dem am Montagabend das heurige Festival "Wien Modern" (bis 16. November) eröffnet wurde. Marino Formenti ackerte im Theater an der Wien am widerborstigen Flügel; und ja, das hatte etwas von Tom und Jerrys Klaviereskapaden, die zum Amüsement des Publikums auf einer großen Leinwand auch eingeblendet wurden.
Klaus Nomi gegen die "Altwiener Suppe"
Der hohe Grad an Unterhaltsamkeit war doch untypisch für Konzertabende, nicht zuletzt auch der zeitgenössischen Musik. Und es ging so weiter: Das Klangforum Wien unter Dirigent Clement Power groovte sich durch Neuwirths "Hommage à Klaus Nomi", Countertenor Andrew Watts (mit Glitzerkrawatte!) sang vielfältige Texte rund um die New Yorker Kultfigur, von "Wünsch dir nichts" bis hin zu "Ding Dong" ("die Hexe ist tot").
So half der Abend auf überaus unterhaltsame Weise aus jener "Altwiener Suppe" heraus, in der die Stadt unterm Jahr so gerne vor sich hinköchelt, wie Falter-Chefredakteur Armin Thurnher in seiner Eröffnungsrede launig, aber der Suppe an sich unrecht tuend anmerkte.
Anhaltender Jubel samt Zugabe.
KURIER-Wertung: ***** von *****
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