Klimt-Gemälde um 34,7 Millionen Euro verkauft

Das "Bildnis Gertrud Löw" von Gustav Klimt aus dem Jahr 1902(Ausschnitt) wurde um 22 Millionen Pfund zugeschlagen. Der endgültige Preis beträgt umgerechnet 34,7 Millionen Euro.
Der Hammer fiel bei 22 Millionen Pfund - Stiftung und Erben teilen sich den Erlös

Die zwei Bieter wollten das Bild unbedingt haben: 15 Minuten zog sich das Gefecht um Gustav Klimts "Bildnis Gertrud Löw" am Mittwochabend bei Sotheby's London hin, eine Dame im Saal bot bald 200.000, mal 300.000 Pfund mehr als ihr Gegenüber - doch der Rivale am Telefon überbot immer wieder um 100.000 Pfund.

Am Ende gab der Telefonbieter auf, der Hammer fiel bei 22 Millionen Pfund, inklusive Prämien muss der neue Besitzer 24,7 Millionen Pfund - umgerechnet 34,7 Millionen Euro - bezahlen. Der Schätzwert hatte bei 18 - 25 Millionen Euro gelegen.

Die Wiener Klimt-Foundation, die das 1902 geschaffene Gemälde bisher besaß, und die Erben der ursprünglichen Besitzerin teilen sich den Auktionserlös zu gleichen Teilen. Fünf weitere, zum Gemälde gehörende Klimt-Zeichnungen aus dem Bestand wurden abseits der Auktion von der Stiftung an die Familie der Dargestellten, die 1939 in die USA flüchten musste, übergeben – die Familie zahlte dafür 50% des ermittelten Schätzwerts. Die Stiftung werde das Geld „im Sinne ihrer Gemeinnützigkeit“ verwenden, betonte der Vorstand gegenüber dem KURIER.

Klimt-Gemälde um 34,7 Millionen Euro verkauft
Max Liebermann: "Zwei Reiter am Strand" (1901), Schätzwert 350,000 - 550,000´Pfund (rund 490.000-770.000 Euro) 
 
Unmittelbar nach dem Klimt-Gemälde kam das Bild „Zwei Reiter am Strand“ von Max Liebermann (1901) zur Auktion. Es war jahrzehntelang in der Münchner Wohnung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt gelegen und wurde erst kürzlich an den Erben des einstigen Besitzers retourniert. Es erzielte mit einem Hammerpreis von 1,55 Mio. Pfund fast das dreifache des oberen Schätzwertes; inklusive Prämien beträgt der erzielte Preis 1,86 Mio. Pfund oder 2,6 Millionen Euro.

* Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels war von einem Match von zwei Telefonbietern die Rede, dieser Eindruck ergab sich aus der Videoübertragung. Tatsächlich saß eine Interessentin im Saal.

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