Kinofilm "Die perfekte Kandidatin": Saudi-Arabischer Frühling

Regisseurin Haifaa al-Mansour über ihre Heimat Saudi-Arabien, Kopftücher und Kino

Haifaa al-Mansour hat mit ihrem neuesten Film etwas geradezu Unwahrscheinliches geschafft: Einen Film in Saudi-Arabien zu drehen, wo es so gut wie keine Kino-Kultur gibt. Noch dazu als Frau über eine Frau. Die saudische Regisseurin stellt die Hijab-tragende Ärztin Maryam in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Eine resolute Frau, die sich erst mühsam die Erlaubnis männlicher Patienten erkämpfen muss, sich ihnen im Verlauf der medizinischen Behandlung zu nähern oder gar anzufassen. Der Zuschauer erfährt: Jede saudische Frau muss einen Vormund haben, der über ihr Leben bestimmt. Den Vater etwa, den Ehemann oder einen anderen männlichen Verwandten.

Doch als „perfekte Kandidatin“ sprengt die Hauptfigur alle patriarchalen Grenzen und stellt als Frau ihren Mann im Wahlkampf in Saudi-Arabien. Ein Stoff, den die saudische Regisseurin mit viel Dramatik, aber auch mit einer großen Portion Humor sehr unterhaltsam umsetzt.

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