Keramikkünstler Franz Josef Altenburg gestorben
Franz Josef Altenburg, ein international renommierter Künstler auf dem Gebiet der Keramik, ist am Mittwoch am frühen Morgen 80-jährig verstorben. Das gab die Oberösterreichische Landeskultur-GmbH in einer Aussendung bekannt. In der einstigen Kaiservilla in Bad Ischl, in der Altenburg am 15. März 1941 zur Welt kam, ist derzeit eine Werkschau zu sehen, die einen Überblick über sein jahrzehntelanges Schaffen liefert. Sie hätte bereits am 19. August auslaufen sollen, wurde aber aufgrund des Ereignisses noch verlängert und wird von 22. bis 26. 8. zu sehen sein. Bereits im Frühjahr hatte das Wiener MAK Altenburg gewürdigt, der Kurator Rainald Franz zeichnete auch für die aktuelle Schau verantwortlich.
Kaiserliche Wurzeln
Altenburg war ein Sohn von Clemens-Salvator von Österreich-Toskana, der sich ab 1931 Altenburg nannte; er war über seine Mutter Valerie ein Enkel von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich. Altenburgs Mutter war Elisabeth Resseguier de Miremont. Der spätere Keramikkünstler verbrachte seine ersten Lebensjahre in der "Kaiservilla" in Bad Ischl, bevor er sich an der Grazer Kunstgewerbeschule ausbilden ließ. Danach arbeitete Altenburg für die Hallstätter Keramik und anschließend im Atelier der Gmundner Keramik. Seit 1976 war er als freischaffender Künstler in seiner eigenen Werkstätte in Breitenschützing (Oberösterreich) tätig.
Tradition und Moderne
Wie Kurator Franz festhielt, bildet Franz Josef Altenburgs fast sechs Jahrzehnte umspannendes Werk die große Tradition der Wiener Keramik der Moderne ab. Sein Werk ist von Gefäßformen und architektonischen Elementen sowie reduzierten Konstruktionen geprägt. Als künstlerische Wegbereiter führte er Minimalisten wie Donald Judd, aber auch seinen einstigen Ateliergenossen in der Gmundner Keramik Anton Raidel an.
Noch vor wenigen Tagen wurde Altenburg von Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer inmitten seiner Ausstellung in den Stallungen der Kaiservilla in Bad Ischl das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verleihen. In seiner Laudatio würdigte Stelzer das „einzigartige Schaffen“ des Künstlers: „Franz Josef Altenburg war und ist im zeitgenössischen künstlerischen Leben unseres Landes eine feste Größe. Er hat mit seiner Kunst über Jahrzehnte hinweg Maßstäbe gesetzt: in der herausragenden Qualität und Konsequenz seines Schaffens, in der Einzigartigkeit seiner Formensprache. Franz Josef Altenburg steht für ein Werk von nationaler und internationaler Bedeutung und Relevanz.“
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