"Leopold Museum wird ausgehungert"
Das Wiener Leopold Museum legt im Vorfeld der für kommendes Jahr geplanten Gespräche mit dem Bund bezüglich Subventionen mit klarem Ton nach. Peter Weinhäupl, kaufmännischer Direktor des Museums, präzisierte heute gegenüber der APA die prekäre finanzielle Situation der Einrichtung. So zahle der Bund auf die einzelnen Besucher umgerechnet etwa im benachbarten mumok 58,9 Euro an Subvention, im Leopold Museum seien dies lediglich 8,8 Euro pro Ticket: "Es fehlt uns Geld." Der Fehlbetrag des Hauses belaufe sich - wie bereits am gestrigen Donnerstag im Rahmen der Jahres-PK verkündet - auf eine Mio. Euro.
Dank der Inflation in den vergangenen elf Jahren lasse sich dieser Fehlbetrag schlicht nicht mehr durch Produktivitätssteigerungen kompensieren, konstatierte Weinhäupl. Mit rund 30 Mitarbeitern sei man schlank aufgestellt, dennoch seien die Kosten hier seit 2001 um 24 Prozent gestiegen. Die an das Museumsquartier abzuführenden Betriebskosten gar um 60 Prozent. Dabei zähle das Leopold Museum mit rund 350.000 Besuchern deutlich mehr Gäste als mumok und Kunsthalle Wien mit zuletzt unter 200.000 Besuchern.
„Das Leopold Museum wird sprichwörtlich ausgehungert“, klagt Weinhäupl und fordert ein klares Bekenntnis vom Bund, der die Subvention von 2,726 Mio. Euro seit der Eröffnung des Museums 2001 eingefroren habe: "Die Perspektiven für die Zukunft dürften nicht mutwillig verbaut werden."
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