Kafka-Jahr 2024: Anschauungsmaterial aus der Strafkolonie

Kafka-Jahr 2024: Anschauungsmaterial aus der Strafkolonie
Heuer wird der 100. Todestag von Franz Kafka begangen. Eine Ausstellung in München zeigt den Einfluss des Literaten auf die zeitgenössische Kunst.

Als ob ein Zahnarztstuhl nicht schlimm genug wäre: In der düsteren Kammer, aus der immer wieder verzerrte Gitarrenklänge dringen, bewegt sich ein Bohrer automatisch über einem Sessel, der ebenso selbsttätig wild hin- und herfährt. Es ist eine Apparatur aus der Hölle, die aber zusammengeschustert und selbst gebastelt wirkt, mit Discokugel und Musikinstrumenten.

„The Killing Machine“ lautet der Titel des 2007 geschaffenen Werks von Janet Cardiff und Georges Bures Miller. Es ist, so erfahren wir, teilweise von Franz Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“ inspiriert – aber auch von der im Zuge von 9/11 und Guantanamo gebilligten Folter. Nun ist es eines der beklemmendsten Werke in der Schau „Kafka: 1924“, mit dem das Museum Villa Stuck in München derzeit die Gegenwartskunst nach Spuren des Autors absucht (bis 11. 2.).

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