Jeff Koons: Sein Friedensgruß sorgt in Paris für Zwist und Hader

Frédéric Mitterrand sieht im Geschenk von Jeff Koons, einem riesigen "Tulpenstrauß", in erster Linie einen kommerziellen Coup.

Im November verkündete der US-Künstler Jeff Koons, der Stadt Paris eine Skulptur "schenken" zu wollen – als Zeichen der Solidarität mit dem französischen Volk im Gedenken an die Terroranschläge von 2015 mit 130 Toten und über 350 Verletzten. Die Plastik aus Stahl und Bronze, eine Hand mit Blumen, werde elf Meter hoch sein und 30 Tonnen wiegen.

Doch in Paris läuft man Sturm gegen den kitschigen "Tulpenstrauß". Die Kritiker bemängeln die Ästhetik wie auch den geplanten Standort. Denn die Skulptur soll auf dem viel besuchten Vorplatz zwischen zwei Museen aufgestellt werden. Koons setze damit eher sich selbst ein Denkmal. Der ehemalige Kulturminister Frédéric Mitterrand sieht in dem "Geschenk" in erster Linie einen kommerziellen Coup. Denn die auf drei Millionen Euro geschätzten Kosten trägt nicht der Künstler.

Nun eilte Françoise Nyssen, Kulturministerin seit Mai 2017, dem US-Star zu Hilfe. Man werde gemeinsam mit Vertretern der französischen Kunstszene eine Lösung finden, sagte sie nach einem Treffen mit Jeff Koons.

Zugleich hat sich Montpellier ins Spiel gebracht: Wenn in Paris niemand das tolle Geschenk von Jeff Koons haben wolle, so Bürgermeister Saurel Philippe, sei er bereit, die Skulptur in seiner Stadt aufbauen zu lassen.

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