Jazz-Saxofonist Pharoah Sanders gestorben

Jazz-Saxofonist Pharoah Sanders gestorben
Der US-Amerikaner galt als Mitbegründer des "Spiritual Jazz" und war bis ins hohe Alter aktiv. Er wurde 81 Jahre alt.

Der Saxofonist Pharoah Sanders, der - zunächst an der Seite von John Coltrane und später als erfolgreicher Solo-Künstler - den Jazz in spirituelle Sphären gehoben hatte, ist tot: Wie sein Label Luaka Bop am Samstag via Twitter mitteilte, ist der Musiker in Los Angeles im Kreise von Familie und Freunden friedlich verschieden.

Sanders war 1940 als Farrell Sanders in Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas geboren worden. In den 1960er Jahren zog er nach New York, wo er mit dem spirituell gestimmten Musiker Sun Ra zusammenarbeitete - er gab ihm auch den Namen "Pharoah". Ab 1964 begann er gemeinsam mit dem Saxofon-Star John Coltrane aufzutreten - wenngleich Sanders nie als "offizielles" Mitglied in Coltranes Band geführt wurde, kollaborierten die beiden bis zu Coltranes Tod 1967. In diese Phase fiel eine zunehmende stilistische Erweiterung im Jazz, die - unterfüttert von Ideen der Meditation und Transzendenz - von klassischen Songformen Abstand nahm und dem Saxofon -  mit Obertönen und kreischenden Lauten -  neue Klangspektren eröffnete.

1969 veröffentlichte Sanders sein Album "Karma", das als prägendes Werk des "Spiritual Jazz" gilt. Er veröffentlichte zahlreiche weitere Tonträger, u.a. auf dem Label "Impulse". 2021 hatte er dann gemeinsam mit dem Londoner Electro-Musiker und DJ Floating Points und dem London Symphony Orchestra einen späten Überraschungs-Hit: Das Album wurde inmitten der Pandemie als erhebendes und Kraft spendendes Werk gefeiert.

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