Jazz-Legende Keith Jarrett glaubt nicht mehr an ein Bühnen-Comeback

FILES-US-ENTERTAINMENT-MUSIC-JAZZ-CLASSICAL-HEALTH-JARRETT
Der 75-jährige Star-Pianist fühlt sich nach zwei Schlaganfällen nicht mehr in der Lage, Konzerte zu spielen.

Der britische Guardian schwärmte über Keith Jarrett als "großartigsten lebenden Musiker."

Nun erklärte der 75-jährige Jazz- und Klassikpianist in einer anderen traditionsreichen Zeitung, dass er wohl nie wieder auf die Bühne zurückkehren kann. Nach zwei Schlaganfällen sei sein gesundheitlicher Zustand einfach zu schlecht, sagte Jarrett der New York Times.

Das letzte Mal trat der US-Amerikaner 2017 in der New Yorker Carnegie Hall live vor Publikum auf. Den ersten Schlaganfall erlitt er dann im Februar 2018, den zweiten drei Monate später. Seine linke Körperseite sei immer noch gelähmt, sagte Jarrett. Er habe mehr als ein Jahr gebraucht, um zu lernen am Stock zu gehen. "Ich kann mich nur sehr schwer in meinem Haus bewegen."

Deprimierende Versuche

In einer Pflegeeinrichtung lebend, habe er dann versucht, sich wieder ans Klavier zu setzen. allerdings ohne großen Erfolg. Jarrett in der New York Times: "Ich versuchte mir vorzumachen, ich sei Bach mit einer Hand." Noch deprimierender sei es gewesen, als er vor Kurzem ein paar alte Bebop-Nummern habe spielen wollen. Er hätte sie schlicht vergessen, sagte er.

Viele von Jarretts besten Aufnahmen ntstanden bei Live-Auftritten. Das Album "The Köln Concert" (1975) ist fester Bestandteil des Jazz-Kanons. Am 30. Oktober erscheint "Budapest Concert" bei ECM Records.

Kommentare