Jazz-Fotograf Rainer Rygalyk gestorben

Jazz-Fotograf Rainer Rygalyk gestorben
Er hat mit großer Leidenschaft so gut wie jeden Jazzmusiker abgelichtet, der ihm vor die Kamera kam.

Er hat dem Jazz ein Gesicht gegeben und gezeigt, dass man Musik auch sehen kann. Emotion inklusive. Der bärtige Mann mit der Schirmmütze und dem großen Rucksack hat seit einem halben Jahrhundert bei zahllosen Festivals und Konzerten mit großer Leidenschaft so gut wie jeden Jazzmusiker abgelichtet, der ihm vor die Kamera kam. Und lieferte die Bilder für viele Plattencover und Booklets prominenter Musiker.

Rainer Rygalyk, geboren 1953 in Wiener Neustadt, studierte Musikwissenschaft, Publizistik und Politikwissenschaft an der Uni Wien. Besitzer einer Fahrschule zu sein, war ihm auf Dauer zu wenig. Er wollte „etwas machen, das bleibt“, sagte er einmal, war 1983 Gründer und langjähriger Herausgeber des Magazins „Jazzlive“. Für zahlreiche Ausstellungen zwischen Wiesen und Wien bis Paris, Washington und Buenos Aires konnte er auf sein Archiv tausender Fotos zurückgreifen. Otmar Kramer, der künstlerische Leiter des Jazzfestivals in Leibnitz, sagte über die besondere Ästhetik seiner Fotos: „Rainer hatte das Auge für das, was der dabeigewesene Konzertbesucher erst nachher beim Betrachten seiner Bilder entdeckt. Und darüber staunt.“ Am Wochenende ist das Urgestein der heimischen Jazzszene und wohl beste Jazzfotograf Österreichs gestorben.

Kommentare