James Blake: Mehr Beats, weniger Piano

James Blake: Mehr Beats, weniger Piano
Dem Anlass "Electronic Beats" entsprechend baute Blake in der Wiener Arena auch elektronische Club-Stücke ins Programm ein.

Die Ankündigung, nur neue Songs zu spielen, hat James Blake doch nicht wahrgemacht. Weil sein für September angekündigtes zweites Album auf 2013 verschoben wurde, orientierte sich der Brite bei seinem Auftritt beim "Electronic Beats"-Festival in der Wiener Arena doch auch an dem, was man an ihm liebt: Schräge Sound-Verfremdungen im Dialog mit sehnsüchtigen Pianoklängen.

Da ticken und zischen die Beats, die Bässe vibrieren und dröhnen, verschmelzen mit getragenen Pianopassagen, betten die soulige Stimme des 23-Jährigen in einen hypnotischen Klangkosmos. So lernte man Blake voriges Jahr mit dem Debüt-Album kennen. Dafür feierte man in der Arena Songs wie "I Never Learnt To Share", "The Wilhelm Scream" und den Hit " Limit To Your Love".

Dem Anlass "Electronic Beats" entsprechend baute Blake aber auch an schnelleren Beats orientierte, ausschließlich elektronische Club-Stücke ins Programm ein. Das war einigen der "Electronic Beats"-Besucher vertrauter, brach aber immer wieder die Spannung.

Den Bann, den der schüchterne Beau mit seiner revolutionären Piano-Dubstep-Fusion beim Donaufestival 2011 über sein Publikum gebreitet hatte, konnte er aufgrund der Club-Songs in der Arena nicht rekreieren. So gab’s am Ende zwar keine ehrfürchtige Sprachlosigkeit – aber doch das Gefühl, zwischen Acts wie Squarepusher und Hudson Mohawke einen der innovativsten Musiker der Szene gesehen zu haben.

KURIER-Wertung: **** von *****

Kommentare