Regent zu Land und Wasser

No Bros mit Gigele, Brunner, Schubert und Welz (von links)
Comeback von No Bros mit neuem Album und Konzert am 21. 11. im Wiener Metropol.

In etwas mehr zehn Minuten ist er zu umrunden. Der Lanser See bei Innsbruck ist mehr ein Teich als ein See, zu klein für Marine-Schiffe. Ruderboote haben Platz. Und Luftmatratzen. Auf so einer paddelte No-Bros-Gitarrist Klaus Schubert über den Ausflugs-Hot-Spot südlich seiner Heimatstadt, als ihm die Idee kam: "Unser neues Album heißt ,Metal Marines’!"

Denn: "Die Musik ist unser Aufruf zum Kampf für die letzten Rock ’n’ Roller", erklärt er im KURIER-Interview. "Das ist ähnlich wie vor 30 Jahren, als wir mit dem Song ,Heavy Metal Party’ zum Kampf für den Hard Rock aufriefen, weil der als böse galt. Jetzt kämpfen wir dafür, dass er nicht untergeht, segeln mit allen, die mitkommen wollen, durch den Eintopf-Schwachsinn, der sonst im Radio läuft."

1974 gründete Schubert No Bros – jene Band, die Anfang der 80er-Jahre mit den Alben "Heavy Metal Party" und "Ready For The Action" zum berühmtesten Hard-Rock-Act der Republik aufstieg und über die Grenzen hinaus bekannt wurde. Damals tourten No Bros mit Bands wie Motörhead, Krokus und Saxon durch Italien, Deutschland, Frankreich und die Schweiz. Doch schon 1985 hatten Schubert und Sänger Freddy Gigele musikalische Differenzen und gingen getrennte Wege.

Jubiläum

Jetzt, zum 40-jährigen Jubiläum der Band, hat sich Schubert wieder mit Gigele zusammengetan und will mit dem Comeback-Album "Metal Marines" an genau diese ersten beiden, so erfolgreichen Alben anschließen.

Regent zu Land und Wasser
No Bros Metal Marines Cover
Allerdings mit klaren Regeln: "Ich bin der Boss. Ich war und bin vom musikalischen Aspekt her No Bros und lass mir da nicht mehr drein pfuschen. In den 80ern hat für das dritte Album jeder Songs geschrieben. Das war zwar kein schlechtes Album. Aber es hat unsere Fans nicht interessiert, weil es kein No-Bros-Album war, war deshalb der Anfang vom Ende."

Gleich fügt er hinzu, dass die neuen Songs sehr wohl in Zusammenarbeit mit Gigele, Keyboarder Andy Brunner, Drummer Bernie Welz und Gast-Bassist Andy Marberger entstanden: "Aber am Ende habe ich entschieden. Denn der No-Bros-Sound ist von mir und meinem Gitarre-Spiel geprägt."

Das bestätigte auch Deep-Purple-Keyboarder Don Airey, als Schubert 2013 mit ihm und anderen Genre-Größen wie Tony Martin von Black Sabbath und Joe Lynn Turner von Rainbow auftrat. "Es gibt nur sehr wenige Gitarristen, die man an ihren Riffs erkennt", erklärte Airey. "Klaus ist einer davon!"

Deshalb klingt das Freitag erscheinende "Metal Marines" wie No Bros anno dazumal: Stampfende Gitarren, spritzige Riffs und markante Melodien. Dabei zieht sich das Marine-Thema genauso durch viele Songs, wie der Rückblick auf die glorreichen Zeiten. Die Spielfreude, die auf dem Album zu hören ist, werden No Bros am 21. November auch live im Wiener Metropol zeigen – mit den Highlights von "Metal Marines" und den en der legendären Alben "Ready For The Action" und "Heavy Metal Party".

Bleibt eine Frage: Warum hat Schubert nach dieser ersten Erfolgsphase eigentlich das Zepter aus der Hand gegeben? "Ich weiß es gar nicht mehr. Wahrscheinlich war ich zu besoffen."

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