In Transsilvanien wird man gern mit einem Vampir verwechselt

Mathias Menegoz
Mathias Menegoz und "Karpathia". Zu den Ahnen nach Transsilvanien

Der Anfang, wenn sich der ungarische Graf Korvanyi vor einem Duell an ein Haustor lehnt und sich "wie ein endlos ins Nichts hängender Faden" fühlt, lässt Vorfreude auf "Karpathia" aufkommen. Wenn er nach dem Duell mit seiner ihm frisch Angetrauten 1833 nach Transsilvanien übersiedelt, auf die Burg der Ahnen, wechselt allerdings der Ton.

Hass und Blut

Und nun ist der Debütroman des Franzosen Matthias Menegoz ein typischer Roman mit hochmütigen Aristokraten und Bauern, dem Adel zu Diensten – manchmal auch aufbegehrend. So war es beim Großvater des Grafen, den aufständische Rumänen ein Jahrhundert vorher umgebracht hatten.

Viele Charaktere mit Seele tummeln sich auf dem in Hass und Blut getränkten Boden. Kinder verschwinden, der Graf wird für einen Vampir gehalten. So herzhaft wie bei Alexandre Dumas ist der Erzählstil nicht. Aber der abenteuerliche Umgang mit der Geschichte am exotischen Balkan ist mehr als Entschädigung.

Mathias Menegoz:
„Karpathia“
Übersetzt von
Sina de Malafsse.
Frankfurter
Verlagsanstalt.
680 Seiten.
28,80 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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