In Deutschland Sorge um Arte-Finanzierung - Frankreich beruhigt

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beruhigt
Wegfallende Rundfunkgebühr werde in gleicher Höhe durch Mehrwertsteuergelder ersetzt

Nach der Abschaffung der Rundfunkgebühren in Frankreich gibt es in Deutschland Sorge um die Finanzierung des deutsch-französischen Kultursenders Arte. Mit der Bitte um eine unabhängige, langfristige und bedarfsgerechte Finanzierung habe sie sich an Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron gewandt, sagte die Vorsitzende des Fernsehrats des Arte-Gesellschafters ZDF, Marlehn Thieme, bei einer Sitzung des Gremiums am Freitag in Mainz.

Die Abschaffung des Rundfunkbeitrags habe man mit Sorge zur Kenntnis genommen, heißt es in dem Schreiben an Macron. Die offenen Modalitäten der künftigen Finanzierung für 2023 und die kommenden Jahre könnten die erfolgreiche deutsch-französische Programmarbeit von Arte gefährden. In Deutschland habe eine Finanzierung von Arte auf erhöhter Basis bis Ende 2024 gesichert werden können. Geringere Mittel für Arte-Frankreich indes hätten auch Kürzungen auf deutscher Seite zur Folge.

Der Élyséepalast betonte in einem Antwortschreiben an Thieme, dass die nach dem Parlamentsbeschluss vom Sommer wegfallende Rundfunkgebühr in gleicher Höhe durch Mehrwertsteuergelder ersetzt werde. Konkrete Aussagen zur künftigen Finanzierung von Arte gab es zwar nicht. Der Élyséepalast hob allerdings hervor, dass Präsident Macron das Engagement des ZDF bei Arte und für die europäische kulturelle Zusammenarbeit anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Senders würdige. Macron wünsche sich, dass diese wichtige Aufgabe fortgesetzt werde.

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