Pop

Hymnen für selbstbewusste Ladys

"All About That Bass"-Sängerin Meghan Trainor weiß, was sie von Männern will.

Rihanna hat ihn abgelehnt. Und auch Adele sagte Nein zu "All About That Bass". So musste ihn Songwriterin Meghan Elizabeth Trainor selbst singen.

Etwas Besseres hätte ihr nicht passieren können. Denn mit mehr als 470 Millionen YouTube-Aufrufen für den Songs hat die gerade erst 21 gewordene Amerikanerin beste Chancen, bei den diesjährigen Grammys den Preis für "Song des Jahres" abzuräumen. Auch wenn sie anfangs dachte, damit keine Chance zu haben.

Das lag vor allem an der Thematik: In dem Hit preist Trainor die Vorzüge von kurvigen Frauen an. "Mein Produzent Kevin Kadish hat die Zeile mit den ,dünnen Schlampen‘ reingeschrieben", erzählte sie unlängst dem Rolling Stone. "Da haben wir uns angesehen und gesagt, damit werden wir nie einen Cent verdienen. Aber das war egal. Wir hatten einen Riesenspaß, hatten den Song in 40 Minuten fertig."

Hymnen für selbstbewusste Ladys
Meghan Trainor
Mittlerweile ist der Riesenspaß zu einer Hymne der Feministinnen geworden. Und Meghan Trainor liefert ab heute, Freitag, mit ihrem Album "Title" mehr spaßige Songs über Frauenpower und die Art, wie Männer mit Frauen umgehen. "Als Teenager ging ich viel mit Typen aus, die keinen Job hatten. Also musste immer ich bezahlen. Irgendwann sah ich mich im Spiegel an und dachte, ich verdiene mir etwas anderes. Das war eines der Hauptthemen, die ich mit meinem Album rüberbringen wollte."

Der Zukünftige

So erklärt Trainor ihrem Zukünftigen in "Dear Future Husband", was sie von ihm erwartet. Nur um gleich darauf im John-Legend-Duett "Like I’m Gonna Lose You" zu visualisieren, wie sehr sie ihn vermissen würde.

Musikalisch bleibt sie bei dem Sound, der sie berühmt gemacht hat: "Es ist ein guter Mix aus Doo Whop, karibischen Rhythmen und ein bisschen Soul. Mein Vater hat viel James Brown gehört, und mein Onkel ist aus der Karibik. So ist ,Title‘ ein Mix aus all diesen Einflüssen."

Allerdings ist das nicht das erste Album von Trainor. Die Musikerin (sie spielt neben Klavier und Gitarre auch Ukulele, Perkussion und Trompete) begann schon mit elf Jahren Songs zu schreiben, trat später einer Jazz-Band bei. Mit 15 nahm sie zwei Country-lastige Akustik-Alben auf und bekam einen Songwriter-Vertrag. Schon damals, sagt sie, hätte sie gerne selbst einen Plattenvertrag gehabt.

"Ich dachte aber, keiner sieht mich als Pop-Star, ich schaue dafür nicht gut genug aus. Ich wurde zwar als Kind in der Schule nie wegen meiner Figur gehänselt, aber ich war deshalb immer sehr unsicher und habe mich selbst gehasst. Aber irgendwann konnte ich mich akzeptieren, wie ich bin, lieben was ich habe. Das ist das, was ich mit ,All About That Bass’ sagen wollte. Und es ist so cool, dass ich es damit so weit gebracht habe. Nicht nur für mich: Heutzutage sind alle weiblichen Pop-Stars so dürr wie Barbie-Puppen – da ist es gut, auch eine Frau mit einem normalen Durchschnitts-Körper in den Charts zu haben."

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