Hollywoods Liebesszenen in Wien

Auf der Bühne zeigen Jagsch, Hindinger und Fiala großen Einsatz
Bronski & Grünberg: Alexander Jagsch und Doris Hindinger bieten in "Szenenwechsel" ein Best-Of an Romantik.

Vor Kurzem noch bei "Wachau in Echtzeit", jetzt im ausverkauften Bronski & Grünberg in Wien: "Szenenwechsel" mit Alexander Jagsch, Doris Hindinger und Boris Fiala. Unter der Regie von Alexander Hauer werden die schönsten Liebesszenen aus Hollywood auf die Bühne gebracht, seien sie aus "Harry und Sally" oder "Ein Fisch namens Wanda".

Doch präsentiert wird das alles in einer "öffentlichen Generalprobe": In einem Arrangement aus Schauspiel, Zitaten und Klängen wird – gemäß dem postmodernen Lehrbuch – ein anderer, ironisierter Blick auf Hollywood und seine Romantik geworfen. Es beginnt damit, dass Tonkünstler Fiala seine Instrumente auf die Bühne schafft: Aus dem großen Koffer für ein Cello entnimmt er eine kleine Ukulele. Und auch sonst ist immer wieder für Überraschungen und Wendungen im Verlauf des Stücks gesorgt: Ein "Szenenwechsel" eben.

Manchmal abrupt, dann wieder durch die Geräusche und die Musik gesteuert, arbeiten sich Jagsch und Hindinger in Bestform durch die Filmgeschichte und diskutieren ihre Kunst: Sie unterbrechen und bekritteln sich gegenseitig, dass es eine Freude beim Zusehen ist. Soll es jetzt ein "Zungenspitzen-R" oder ein "Zäpfchen-R" sein?

Sound of Movies

Dass Sound im Film und auf der Bühne wichtig ist, macht Tonkünstler Fiala mehr als deutlich. Er sorgt für den Regen bei "Casablanca" und für den Wind bei "Vom Winde verweht". Fiala selbst ist ein stiller Held, spricht er doch die ganze Zeit über kein einziges Wort.

Dafür wird das Publikum bei einem Quiz um Antworten gebeten, aufpassen lohnt sich. Dann steuern Jagsch und Hindinger auf den magischsten Moment aller Hollywoodromanzen zu: Auch weil das Stück eine Liebeserklärung an die Schauspielerei ist, endet "Szenenwechsel" mit einem Kuss.

Kommentare