„Älterwerden geht von selbst – und auch vorüber“, sagt der Entertainer: Gibt den guten Rat einer klugen Oma weiter: „Glaube nicht alles, was du denkst.“ Und muss sich eingestehen: „Bei 9/11 habe ich gedacht: Das kann nicht wahr sein. Bei Brexit, bei Assad und bei Putin dachte ich ebenfalls: Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe mich vier Mal geirrt.“
Erstaunlich findet er, dass alle vom Krieg in der Ukraine überrascht sind. „Es war ja offensichtlich. Aber wir haben es nicht geglaubt. Wir haben das Unfassbare nicht glauben wollen.“ Und als auf der Bühne das Wort „Atombombe“ fällt, fragt eine Kinderstimme im Parkett für alle hörbar: „Was ist das?“ Wie das Unfassbare erklären?
Er sei, im Weltkrieg geboren, also von „nah dem Krieg“, so van Veen, und hoffe, „dass das so bleibt“. Der 77-Jährige singt und spielt, begleitet von Edith Leerkes (Gitarre), Jannemien Cnossen (Violine) und Kees Dijkstra (Bass). Und tänzelt über die Bühne zum Pingpong der Gedanken zwischen Unsinn und Tiefsinn.
Also was ist das Schöne am Älterwerden? Dass man immer neugieriger wird und etwas verstehen will, sagt van Veen – und ganz am Ende unerschütterlich optimistisch: „So schön wie das nächste Mal war es noch nie.“
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