Harvest Of Art: "Ein einmaliges Experiment"

Anja Plaschg alias Soap&Skin tritt am Freitag in Wiesen auf
Festival mit Soap&Skin, die derzeit Theatermusik zu "Romeo und Julia" schreibt.

Es sollte einer der intensivsten Festivaltage des Jahres werden: Am Freitag (11. Juli) verspricht das exzellent besetzte "Harvest Of Art"-Festival in Wiesen, die Emotionsskala des Pop auszureizen.

Bei diesem KURIER-Konzert dabei: Trip-Hop-Pionier Tricky mit einem neuen Album, das ihn zu alter Form zurückbringt.

Die wüstentrockenen Rockklänge von Calexico.

Garish, burgenländische Band mit Heimvorteil und viel Kritikerlob im Gepäck.

Die Amadeus-Gewinner Catastrophe & Cure und das New Yorker DJ-Projekt Hercules & Love Affair.

Und die Österreicherin Anja Plaschg, die mit ihrem Projekt Soap&Skin eine Ausnahmestellung im heimischen Popschaffen innehat.

Mit der tiefschwarzen, hochemotionalen und sich der schnellen Besitznahme versperrenden Musik ihres Debütalbums "Lovetune for Vacuum" (2009) sorgte sie für Furore. Und im heimischen Business selten genug: diese Furore wirkte auch über die Landesgrenzen hinaus. 2012 erschien der Nachfolger "Narrow".

Theatermusik

Und derzeit arbeitet Plaschg an ihrem nächsten Projekt: Am Hamburger Thalia Theater hat am 6. September Shakespeares "Romeo und Julia" Premiere – mit Musik von Plaschg und Anton Spielmann ("1000 Robota").

Für Plaschg ist dieses Projekt ein "einmaliges Experiment" und auch "eine Prüfung in vielen Ebenen", wie sie auf KURIER-Anfrage schreibt. Musik fürs Theater liege grundsätzlich nicht in ihrem Interesse. "Aber gerade weil ich die Anfrage als extrem empfand, mit allem Anspruch, kam ich nicht mehr davon los."

"Romeo und Julia" sei ein "ungeheuerlich aufgeladenes" Stück, so Plaschg: "negativ wie positiv – wobei für mich das Negative überwog". Und auch ein "gefühlt tabuisiertes Stück (wegen aller Klischees)". Doch dies "machte die Angelegenheit zumindest nicht weniger reizvoll". Und so sagte Plaschg zu, als Regisseurin Jette Steckel angefragt hat. Mit deren Inszenierungen verbindet Plaschg "Vertrautheit und tief empfundene Nähe". Steckel "kontaktierte mich mit der Aussage, dass für sie die Inszenierung von Romeo & Julia nur mit mir und Anton Spielmann integriert vorstellbar sei", so Plaschg. Die Zusammenarbeit der Musiker sei für die Regisseurin eine "Übertragung von Romeo und Julia in eine weitere Ebene und in die Gegenwart".

Info: "Harvest of Art"-Festival. 11. Juli, Wiesen. Details zum Line-up und Tickets unter www.wiesen.at

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