Harald Schmidt talkt bald auf Sky

Schmidt hat noch nicht genug: Ab Herbst startet er mit einer Talk-Show auf dem Sender Sky. Am Donnerstag läuft seine Abschiedssendung auf Sat.1.

Am Donnerstag um 23.15 Uhr moderiert Harald Schmidt zum letzten Mal die "Harald Schmidt Show" – Sat.1 nimmt den Late-Night-Talk wegen schwacher Quoten aus dem Programm. Doch seine Abwesenheit von den Fernsehschirmen dauert nur kurz: Ab Herbst moderiert Schmidt eine Show beim Bezahlsender Sky. Dienstag bis Donnerstag (22.15 Uhr) wird es auf Sky Atlantic und Sky Hits Schmidt im gewohnten Format geben. "Der Himmel auf Erden", sagt der Entertainer.
 
Sein Kommentar zum Ende der Sat.1-Show war lapidarer: "Schade." Live auf Sendung ist der legendäre Sprücheklopfer deutlich eloquenter.
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Quote spielt geringe Rolle

Bei seinem neuen Sender Sky wird die Quote nur eine geringe Rolle spielen: Die Programme sind verschlüsselt und nur für Abonnenten. Schmidts Wortspenden zu tagesaktuellen Themen werden zudem auch über die Services Sky Go und Sky Anytime für Kunden auf iPhone, iPad und im Internet zu empfangen sein.

Gary Davey, Programmchef von Sky Deutschland, zeigte sich erfreut: "Mit Harald Schmidt ist es uns gelungen einen der besten Moderatoren Deutschlands zu Sky zu holen."

Wegbegleiter: "Er ging vor wie ein afrikanischer Diktator"

Weniger euphorisch zeigten sich nun zwei ehemalige Weggefährten Schmidts im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Herbert Feuerstein, der mit Schmidt 1990 bis 1994 "Schmidteinander" machte, über dessen Umgang mit Kollegen: "Er ging vor wie ein afrikanischer Diktator. Nur dass er die Macht nicht hatte."

Manuel Andrack, der langjährige Sidekick von Harald Schmidt bei Sat.1 und in der ARD beschrieb Schmidts Selbstverständnis so: "Zumindest hält er sich für den größten Moderator aller Zeiten. Deshalb hat es ihn gewurmt, dass er nie 20 Millionen Zuschauer vorm Fernseher versammeln konnte wie Thomas Gottschalk mit `Wetten, dass …?`." Andrack meint, dass Schmidts Zeit mit Oliver Pocher "für ihn traumatisch war. Er war sauer auf sich selbst, weil er die Pleite nicht hat kommen sehen".

Eine gewisse Eitelkeit wird dem Entertainer ebenfalls unterstellt. Feuerstein: "Er hat schon immer alles über sich gelesen.
Dass die großen Tage "Dirty Harrys" im Fernsehen vorbei sind, will der Kabarettist, Autor und ehemalige "Mad"-Chefredakteur nicht bestätigen: "Ich bin Atheist. Aber an Schmidts Wiedergeburt glaube ich."

Die TV-Karriere Schmidts

Zwischen 1988 und 1992 moderierte Schmidt die Spieleshow "Maz ab!"
Ab 1990 moderierte Schmidt für fünf Jahre die Comedy-Sendung " Pssst ..." , in der ein prominentes Rateteam das Geheimnis eines Menschen lüften musste. 2007 gab es eine Neuauflage.
"Schmidteinander" lief von 1990 bis 1994. Schmidt stichelte in der Kultshow gegen seinen Partner Herbert Feuerstein.
"Verstehen Sie Spaß?": An 16 Samstagabenden (1992–1995) moderierte Schmidt die Sendung mit der versteckten Kamera.
Die "Harald Schmidt Show" lief zwischen 1995 und 2003 sowie ab 2011 auf Sat.1. Die Talkshow wurde mit drei Grimme-Preisen ausgezeichnet. Zwischen 2007 und 2011 moderiert Schmidt das Format unter den Titeln „Harald Schmidt“ und „Schmidt & Pocher“ in der ARD. Nebenbei spielte er auch in TV-Filmen.

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