Eine Viererbande der Narreteien und Notlügen

Kleine Unwahrheiten: Matthias Franz Stein und Sophie Prusa
Kritik."Halbe Wahrheiten" von Alan Ayckbourn

Mysteriöse Telefonanrufe, verdächtige Herrenpantoffel unter dem Bett der Angebeteten und viele andere Merkwürdigkeiten ... Der Stoff für viele Notlügen in Alan Ayckbourns Komödie "Halbe Wahrheiten" im Stadttheater Walfischgasse.

Carolin Pienkos hat mit genauer Personenführung einen vergnüglichen Abend rund um einen vermeintlichen Papa und eine sehr reale Ex-Geliebte inszeniert, mit viel Situationskomik auf geistreichen Dialogen aufgebaut. Wobei zwei scheinbar voneinander unabhängige Paare unerwartete Geheimnisse verbindet.

Da wird im verbalen Schlagabtausch ein Lügengebäude aufgebaut, das prompt stark ins Wanken gerät: Matthias Franz Stein gibt den verliebten und rührend naiven Charming Boy, der mit der Unschuld des Herzens durch alle Irrungen und Wirrungen stolpert. Sophie Prusa als kesse Ginny kommt ihre letzte Affäre mit einem "älteren Herren" in die Quere, der am Ende als "dummer alter Daddy" herhalten muss.

Very british: Hubsi Kramar als ein vom Ehealltag gelangweilter Hobbygärtner und heimlicher Seitenspringer – ein Erzkomödiant.

Und Anita Ammersfeld bezaubert mit ihrer natürlichen Eleganz als Lady, die – je mehr sie ahnt – sarkastisch sein kann, doch nie die Contenance verliert. So muss man Edelboulevard auf die Bühne bringen! Langer, verdienter Applaus.

Info & Karten: stadttheater.org

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