Haag bestellt Schicklgruber, Drozda ist nicht amüsiert
Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) war nicht "amüsiert", als er im KURIER lesen musste, dass Christian Schicklgruber ab Jahresbeginn 2018 zum Direktor des Weltmuseums bestellt werde solle – ohne vorherige Ausschreibung.
Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, hielt trotzdem an ihrem Vorhaben fest: Sie bestätigte der APA, dass Schicklgruber, Stellvertreter von Direktor Steven Engelsman, einen Dreijahresvertrag erhalte. Sie begründete die verkürzte Laufzeit damit, dass ihr in zwei Jahren Eike Schmidt nachfolgen werde – und sie wolle nichts präjudizieren. Der Ethnologe Schicklgruber sei weder eine "interimistische", noch eine "lokale Lösung".
Im Ministerium ist man verärgert. Denn auch wenn eine ausgelagerte Institution nicht zur Ausschreibung verpflichtet ist: Johanna Rachinger, Chefin der Nationalbibliothek, schrieb sehr wohl die Leitung des angegliederten Hauses der Geschichte aus. Sektionschef Jürgen Meindl ordnete nun an, dass "im Hinblick auf die notwendige Transparenz pro futuro sämtliche Leitungsfunktionen öffentlich auszuschreiben und das Bundeskanzleramt über die Entscheidung in Kenntnis zu setzen" sind.
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