Green Day: Neues Album und Video

Es ist dreckiger - so als wäre es mitten auf einer Party aufgenommen!" So beschreibt Billie Joe Armstrong "Dos", das neue Album seiner Band Green Day. Und tatsächlich klingt die Freitag erscheinende CD, die zweite einer Trilogie, viel spontaner als "Uno". Während sich die drei Kalifornier dabei noch penibel an den Sound hielten, der ihnen Megaseller wie "American Idiot" und "21st Century Breakdown" bescherte, lassen sie sich hier bei "Dos" mehr von Spieltrieb leiten, machen was ihnen gefällt anstatt das, was ihr Publikum von ihnen erwartet.

So darf auf dem Track "Nightlife" Lady Cobra rappen, und Armstrong ihr davor in dem stampfenden Rocker "Lady Cobra", erklären, warum er ein Fan von ihr ist. Ungewöhnlich ist auch "Amy", in dem Armstrong sich Gedanken über Amy Winehouse unr ihr tragisches Ende macht. Denn dabei kommt der 40-Jährige, der gerade selbst in der Entzugsklinik weilt, mit ein paar spartanischen Gitarre-Zupfern und seiner Stimme aus. Und "Fuck Time" (im Original ein Song der Green-Day-Zweitband Foxboro Hot Tubs) rockt sich durch das Blues-Schema, dass man denken könnte Green Day haben sich während der Aufnahmen von "Dos" an AC/DC oder den alten Scheiben von Alvin Lee und Ten Years After festgehört.

Natürlich gibt es auf dem Mittelteil der Trilogie auch einige typische Green-Day-Nummern wie "Baby Eyes" oder "Lazy Bones". Aber egal ob im üblichen Sound oder an abseits davon, Green Day klingen hier - wie auch schon auf "Uno" - ambitioniert und lustvoll, drängen kompromisslos nach vorne. Wegen des größeren Variantenreichtums ist "Dos" aber die spannendere CD der beiden.