Grammys 2021: Triumph für Beyonce, Frauen dominieren

FILES-US-ENTERTAINMENT-MUSIC-GRAMMYS-HIGHLIGHTS
Social-Distancing-Gala am Sonntagabend. Billie Eilish schrieb Grammy-Geschichte.

Weiblich dominiert war die heurige Grammy-Gala. Die Preise in den wichtigen Kategorien gingen alle an Frauen. Taylor Swift bekam für "Folklore" den Preis für das beste Album, H.E.R.s Antirassimus-Nummer "I Can't Breathe" wurde als "Song des Jahres" ausgezeichnet, Billie Eilishs "Everything I Wanted" als beste Aufnahme. R&B-Diva Beyoncé sammelte ihren 28. Preis ein und ist jetzt die meist-ausgezeichnete Musikerin in der Geschichte der Grammys. Auch Billie Eilish schrieb Grammy-Geschichte: Sie bekam den Grammy für einen Song zu einem Film, der noch nicht im Kino angelaufen ist.

 

FILE PHOTO: 62nd Grammy Awards – Photo Room – Los Angeles, California, U.S., January 26, 2020 - Billie Eilish poses backstage with her awards

Beyoncés Song "Black Parade" wurde als "Beste R&B-Performance" gewürdigt - und damit nahm sie der US-Sängerin Alison Krauss mit ihren 27 Grammys den Rekord ab. Auch Swift stellte einen Rekord auf: Sie ist die erste Frau, die drei Preise für das beste Album des Jahres abgestaubt hat.

"I Can't Breathe" der 23-jährigen US-R&B-Sängerin H.E.R. ist im Zuge der Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA entstanden. Der Titel greift einen Satz - "Ich kann nicht atmen" - des durch Polizeigewalt getöteten Afroamerikaners George Floyd auf, der zu einem Motto der Black-Lives-Matter-Bewegung wurde.

Ebenfalls auf Frauen fiel die Wahl der 13.000 Mitglieder der Recording Academy in weiteren wichtigen Kategorien: Die US-Rapperin Megan Thee Stallion wurde als beste neue Künstlerin ausgezeichnet, Dua Lipa nimmt den Preis für das beste Popgesangs-Album ("Future Nostalgia") mit nach Hause

Megan Thee Stallion sprach in ihrer Dankesrede die Corona-Pandemie an: "Wir haben wirklich ein höllisches Jahr hinter uns, aber wir haben es da durch geschafft." Wegen der zugespitzten Corona-Lage in Los Angeles war die Grammy-Verleihung von Ende Jänner in den März verschoben worden - und die von Comedian Trevor Noah moderierte Gala bot heuer eine Mischung aus Videoschaltung und Live-Auftritten.

 

Schon vor der Gala wurden zahlreiche Preise bekanntgegeben. Rapstar Kanye Westhat  gleich zum Auftakt einen Preis bekommen - für das beste Gospel-Album des Jahres (Kategorie "Zeitgenössische Christliche Musik"). Der Preis für sein Album "Jesus Is King" ist sein 22. Grammy - und der erste an West, der zuletzt mit seiner Scheidung Schlagzeilen machte, seit acht Jahren. Unter den ersten Ausgezeichneten war auch die erst neunjährige Blue Ivy Carter, Tochter von Beyonce und Jay-Z. Sie war eine der Gewinnerinnen - neben ihrer Mutter - für das Video "Brown Skin Girl", das zum besten Video gekürt wurde.

Auch Billie Eilish gewann gleich einen Preis - für den James-Bond-Song "No Time To Die". Damit schrieb sie Grammy-Geschichte - erstmals wurde ein Song zu einem Film ausgezeichnet, der noch nicht in den Kinos zu sehen gewesen ist. Der letzte Bond-Film mit Daniel Craig wurde wegen der Pandemie immer wieder verschoben und soll nun im Herbst zu sehen sein.

Als beste Duo-Performance wurden Lady Gaga und Ariana Grande mit "Rain On Me"ausgezeichnet.

Als Beste Rap-Performance wurde Megan Thee Stallion featuring Beyoncé mit "Savage" gekürt.

Das beste Rap-Album nahm demnach Nas mit "King’s Disease" auf, das beste Rock-Album The Strokes mit "The New Abnormal", den besten Rock-Song Brittany Howard mit "Stay High".

Auch Justin Bieber hat gewonnen - gemeinsam mit Dan + Shay und dem Song "10,000 Hours" in der Kategorie beste Country-Duo-Performance.

Beyonce ging mit den meisten Nominierungen - neun - in den Abend. Sie wollte laut US-Medienberichten bei der Gala jedoch nicht live auftreten - ein weiterer Dämpfer für die Preisverleihung. Die Grammys mussten noch vor der Gala viel Kritik einstecken, unter anderem von The Weeknd, der die Preise heuer und auch künftig boykottiert.

Unter den ersten Gewinnern, die noch vor der TV-Übertragung bekanntgegeben worden waren, waren weiters Fiona Apple (Bestes Alternative-Album "Fetch The Boltcutters"), Hildur Guðnadóttir für den Soundtrack zu "Joker", und Riccardo Muti und das Chicago Symphony Orchestra für das bestproduzierte Klassikalbum. Auch John Legend gewann, sein "Bigger Love" wurde zum besten R&B-Album gekürt. Und der kürzlich verstorbene Jazzpianist Chick Corea wurde posthum gleich zweifach ausgezeichnet.

Die Gewinner der wichtigsten Kategorien sollten in der Nacht auf Montag bei der TV-Show bekanntgegeben werden. Da sollten auch u.a. Harry Styles, Billie Eilish, BTS, Dua Lipa und Taylor Swift auftreten.

Kommentare