Gounods „Faust“ wieder an der Wiener Staatsoper: Die Stimmen als Ereignis

Gounods „Faust“ wieder an der Wiener Staatsoper: Die Stimmen als Ereignis
Das Werk in der Inszenierung von Frank Castorf wurde wieder aufgenommen (Von Helmut Christian Mayer).

Eine Metro-Station namens Stalingrad, ein Cola-Automat, eine altertümliche Telefonzelle, ein abgetakeltes Café, ein Voodoo-Laden, wo der Teufel haust, eine schäbige Wohnung im ersten Stock, wo Marguerite zusammen mit Marthé wohnt. Man sieht auch einen Kirchturm: Dieses Mini-Paris auf einer Drehbühne (Bühne: Aleksandar Denic) ist zusätzlich noch voll Trash und völlig überfrachtet: So schaut die mittlerweile schon bekannte Szenerie von Charles Gounods Oper „Faust“ aus, die jetzt an der Wiener Staatsoper wiederaufgenommen wurde. 

Zudem gibt es ständige Video-Einspielungen auf mehreren Leinwänden, meist live von mehreren Kameras, die von störend auf der Bühne herumhuschenden Kameraleuten bedient werden, wo man das Geschehen aus anderen Perspektiven und in Nahaufnahmen wahrnehmen kann. Aber man kennt ja schon die detailreichen, ständig reizüberflutenden und von der Musik ablenkenden Stilmittel inklusive der Brechungen von Frank Castorf

Wieder einmal ist es nicht die Inszenierung, sondern die musikalische Umsetzung, die den Abend zum Ereignis machen. 

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