"Gleißendes Glück": Ulrich Tukur und Martina Gedeck im psychosexuellen Duett

Martina Gedeck und Ulrich Tukur in "Gleißendes Glück"
Der Roman der schottischen Erfolgsschriftstellerin A. L. Kennedy wurde erstmals verfilmt - von einem Deutschen.

In seinem nach dem Roman der Erfolgsschriftstellerin A. L. Kennedy entstandenen Film erzählt der Deutsche Sven Taddicken von unterdrückten Trieben, trauriger Einsamkeit und den inneren Dämonen, mit denen jeder kämpfen muss.

Für die Umsetzung der Konflikte, die seine Figuren austragen, setzt Taddicken voll auf die Darsteller – vor allem auf Martina Gedeck und Ulrich Tukur. Harter SM-Sex und eskalierende Gefühls- und Gewaltspiralen machen diesen Spielfilm zu einer irritierenden Seherfahrung.

Helene ( Gedeck) ist eingefroren in ihrer Ehe. Die plötzlich in ihr Bewusstsein rückende Radiostimme des Psychogurus Eduard E. Gluck (Ulrich Tukur), der über seine Theorie des Glücks schwadroniert, erscheint ihr wie die Verheißung einer Erlösung. Was sie nicht nicht weiß: Gluck ist süchtig nach Pornografie.

Beim Aufeinandertreffen der beiden kommt es zur Eskalation von Gefühlen, was Taddicken in kühlen und präzise konstruierten Bildern unsentimental zur Schau stellt. Die schauspielerischen Einzelleistungen sind auf hohem Niveau, stellen aber auch das Problem des Films dar: Denn Gedeck, Tukur und Johannes Krisch als Ehemann scheinen – jede(r) für sich – in ihrem eigenen Film zu agieren. Auch wenn sie hüllenlos auf- und nebeneinander agieren, bleiben sie seltsam in sich gekehrt und distanziert.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: D 2016. 102 Min. Von Sven Taddicken. Mit Martina Gedeck, Ulrich Tukur, Johannes Krisch.

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