"Geschlossene Gesellschaft" im Burgtheater: Jedermanns Höllenfahrt
Burgtheater-Direktor Martin Kušej gelang mit Tobias Moretti eine packende Inszenierung von Jean-Paul Sartres Einakter
Was wäre, wenn der Jedermann im letzten Moment nicht den reuigen Sünder gäbe? Dann würde ihn der Teufel holen. Und dann würde der Jedermann vielleicht in jener Hölle schmoren, die Jean-Paul Sartre in seinem Einakter „Geschlossene Gesellschaft“ beschreibt.
Im Burgtheater verweist Martin Zehetgruber ganz offensichtlich auf den Klassiker der Salzburger Festspiele: Vier Stufen führen hinauf zu einer Spielfläche, die von einer langen, mit einem weißen Tischtuch gedeckten Tafel dominiert wird. Dahinter ragt eine formatfüllende Fassade auf. Wenn auch nicht die des Doms: Sie besteht aus 33 Reihen mit grauen Hohlziegeln, gut sieben Meter hoch. Der ehemalige Jedermann-Darsteller Tobias Moretti zeigt sich als Joseph Garcin durchaus beeindruckt.
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