„Das ist doch ka Beruf für mich!“

„Das ist doch ka Beruf für mich!“
65 Jahre KURIER: Geschichten, die sich hinter den Kulissen der Redaktion ereigneten.

Rund ein Drittel der 65 Jahre, die der KURIER diese Woche feiert, habe ich selbst miterlebt: in den 1970er-Jahren als Gerichts- und Lokalreporter und seit 2003 als Autor dieser Kolumne. Ich war dabei, als Wiens Polizeipräsident Josef Holaubek 1971 einen der drei Ausbrecher aus der Strafanstalt Stein mit den legendären Worten „I bin’s der Präsident“ festnahm und durfte Interviews mit bedeutenden Zeitgenossen führen, die mein Leben bereicherten. Ich habe aber auch etliche Journalistenkollegen kommen und gehen gesehen.

Jede Minute zählt

In keinem anderen Fall war der Abgang aber so dramatisch wie in diesem: In den 1970er-Jahren wurde eine Wiener Bank überfallen. Ein Jungreporter, erst seit wenigen Tagen tätig, wurde samt Fotograf im Redaktionsauto zum Tatort geschickt, um den überfallenen Kassier, Polizisten und mögliche Zeugen zu befragen. In solchen Fällen zählt jede Minute, ist es doch vorrangig, den Bericht noch vor Andruck der ersten Ausgabe ins Blatt zu rücken. Alle warteten an diesem Nachmittag gespannt auf die erhoffte Sensationsstory des Nachwuchsreporters.

Kommentare