Wünschen und Träumen

Georgette Dee
Georgette Dee mit diseusetrösem Programm "Der Seemann und der Prinz".

Im Stadtsaal in Wien Mariahilf bei den "Festwochen schamloser Kultur": Georgette Dee, die selbst ernannte "sentimentale Kitschkuh", ist wieder da. Wieder mehr als Chansonniere denn als exzentrische Plaudertasche.

Exaltiert, hochdramatisch sowieso. Theatralisch und affektiert wie eine Diva, ironisch, zärtlich, böse, vorlaut, pathetisch, schroff und flapsig. Mit langem Schal in pink. Mit der ihr ureigenen großen Selbstinszenierung in einer Mischung aus Eitelkeit und dem Kokettieren mit dieser Eitelkeit. Mit Gedankensprüngen, dem kalkulierten Kippeffekt ihrer Witze und dem Spiel mit der ironischen Brechung, als sie sagt: "Wenn ich mir vorstelle, das Leben ist ein Traum, dann möchte ich manchmal aufwachen."

"Der Seemann & der Prinz": Die liederliche Odyssee durch das weite Land des Wünschens und des Träumens, der Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit begleitet Terry Truck – wie ganz am Anfang vor mehr als 30 Jahren – kongenial am Klavier.

Unter anderen bei "Sweet Dreams" von den Eurythmics. Oder eigenen Klassikern wie "Ein Glas auf die Kuh und eins auf die See".

"I Will Always Love You" hat sie auch im Repertoire-Mix aus trockenhumoriger Unterhaltung und Nachdenklichkeit. Eine Ballade und dann noch eine. Unverwüstlich schön.

Herzschmerz mit großen Gesten fast bis zum Überdruss. Und Seemannslieder. Und "Die großen weißen Vögel" des Filmmusikkomponisten Peer Raben. Die Dee, das ist eine, die dir das Herz vor die Füße legt.

Info: Festwochen schamloser Kultur (bis 10. Mai), Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81; 01 / 909 2244, www.stadtsaal.com und www.kulturbanane.at

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